Das zweite Turnier für den WBV Kader 99m endete mit einem dritten Platz hinter den zwei sehr starken Mannschaften aus dem Elsass und aus Lothringen. Die 99erinnen belegen, nach einem schwachen ersten Tag, den vierten Platz. Eine Zusammenfassung des Turniers findet man hier (Ergebnisse/Teams).

 

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Von dieser Stelle aus bedankt sich der gesamte WBV Kader 99 für die absolut perfekte Organisation am Spielort und in der Jugendherberge, im Besonderen bedanken wir uns bei Ehepaar Kiebel (Foto: Heiner Kiebel, RC Borken)! Die Sporthallen sind wunderschöne große Hallen mit eingebautem „Restaurantbereich“ und großer Tribüne. Ob Essen, Getränke, Umkleiden, Duschen, egal was es war, an jeder Stelle gab es perfekte, saubere Räumlichkeiten, freundliche Helfer und hilfsbereite Ansprechpartner. h kiebel 

 

burg gemen  Die „Jugendherberge“ ist ein restauriertes Wasserschloss, ich bin absolut sicher, dass der WBV nicht nur selbst große Freude an den äußeren Bedingungen hatte, sondern dass die Gäste aus Frankreich, Luxemburg und Baden Württemberg zu Hause gerne von diesem Turnier erzählen werden.
Unser herzlicher Dank gilt auch Jörg Brachter, der sich unermüdlich als „Hans-Dampf in allen Gassen“ für die in jeder Hinsicht tolle Organisation verantwortlich zeichnete sowie Lukas Frölich, der sich um die Schiedsrichter und deren Einsätze kümmerte. Zudem Danke an Siggi Blauth (MediSport Mettmann), die die physiotherapeutische Betreuung übernahm.

 

Reichlich Erfahrung sammeln konnten alle nominierten Spielerinnen und Spieler in den vier angesetzten Begegnungen. Im Modus „Jeder gegen Jeden“ betrug die Spieldauer 4 x 8 Minuten. Präsident Klaus-Rüdiger Biemer war schon früh angereist und begrüßte Mannschaft, Organisatoren und Trainer persönlich.

Im ersten Spiel am Donnerstag kam es zunächst zu einem vermeintlich leichten Auftaktmatch für die WBV-Jungs gegen Luxemburg. Headcoach Thomas Röhrich und sein Staff, Michael Grossmann und Majdi Shaladi, konnten auf einen großen Kader von 14 Spielern zugreifen. Das Spiel wurde deutlich gewonnen, Endstand 61:35.

Am Nachmittag gab es im Spiel gegen Lothringen eine erste Konfrontation mit einer international üblichen härteren Gangart. Die WBV-Auswahl konnte das Spiel dennoch über die ganze Spielzeit offen halten. Bei einem Punkt Rückstand mit vier Sekunden auf der Uhr wurden den WBV-Jungs zwei Freiwürfe zugesprochen, die leider beide vergeben wurden, so dass das Spiel denkbar knapp verloren wurde. Wie so oft lag es letztlich aber nicht an den letzten beiden vergebenen Freiwürfen. Insgesamt fanden nur 3 von 12 Freiwürfen ihr Ziel und selbst damit hätte das Spiel noch gewonnen werden können, hätte es nicht zahllose Turnovers gegeben. Das niedrige Ergebnis von 35:36 spricht eine deutliche Sprache.

 

Auch die 99erinnen mussten am ersten Tag Lehrgeld zahlen. Im ersten Spiel gegen die SG Südwest (Spielgemeinschaft aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland) verschlief die Mannschaft den Spielbeginn und lagen zu Beginn des zweiten Viertels mit 2:19 zurück. Zur Halbzeitpause konnte sich die Mannschaft auf fünf Punkte wieder herankämpfen, doch immer wieder zurückkehrende Schwächephasen der jungen NRW'lerinnen gefährdeten den Sieg der Gäste (41:53) aus dem Süden nicht.

Im zweiten Spiel verschliefen die 99erinnen nicht nur den Spielbeginn, sondern auch die gesamte erste Halbzeit (8. Min.: 4:22, HZ: 9:46). Dem hohe Verteidigungsdruck der Luxemburgerinnen wurde nichts entgegengesetzt und so konnten die Gäste viele einfache Punkte erzielen. Erst in der zweiten Halbzeit zogen die Luxemburgerinnen die Verteidigung zurück und die WBVlerinnen konnten das Spiel offener gestalten (34:77).

Am nächsten Tag führte der Sportpsychologe Christian Zepp einen Workshop zum Thema „Körpersprache und Selbstvertrauen“ mit den Kaderspielerinnen durch. Währenddessen kam es für die Jungen zur Begegnung mit der Mannschaft aus dem Elsass. Es zeigte sich schnell, dass unser Team gegen die aggressive und sehr einsatzfreudige Auswahl aus Frankreich auf verlorenem Posten stehen würde. Unsere Pointguards sind noch nicht stabil genug und so mussten die etwa 100 Zuschauer einen Turnover nach dem anderen notieren. Am Ende stand eine deutliche 40:60 Niederlage zu Buche.

 

Im letzten Spiel gab es dann eine Lektion der besonderen Art, ebenso unerwartet, wie lehrreich. Das WBV-Team legte nach der schmachvollen Niederlage gegen den Elsass gegen das Team aus Baden Württemberg los, wie die Feuerwehr und so stand es nach nur sechs gespielten Minuten 20:0 gegen völlig chancenlose Spieler aus Deutschlands Süden. Die Gäste kamen dann etwas besser ins Spiel, zur Halbzeit betrug der Vorsprung aber immer noch satte 15 Punkte. Was nun folgte, werden einige Spieler hoffentlich nicht so schnell vergessen. Eine physisch und spielerisch deutlich unterlegene Mannschaft aus Baden Württemberg kämpfte aufopferungsvoll um jeden Ball, verteidigte die eigene Zone mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und konnte den Rückstand Zug um Zug verkürzen. Beim 42:42 war der anfängliche große Rückstand dann egalisiert worden, die WBV-Auswahl fand keinen Spielrhythmus mehr. Aufgeben tat man sich aber auch nicht und mit ein wenig Glück und wiedergewonnenem Kampfgeist wurde dann letztlich doch noch ein Sieg eingefahren, der mit 53:46 jedoch höher ausfiel, als es die Mannschaft verdient hatte.

Als Fazit bleibt die Erkenntnis, dass in unseren Breiten wohl zwar guter Basketball gespielt wird, aber es an Wettspielhärte und körperlicher Durchsetzungsfähigkeit mangelt. „Es gibt noch viel zu tun bis zum Bundesjugendlager!“, meinte auch Landestrainer Michael Kasch, der sich die meisten Spiele hatte ansehen können.

 

Im Anschluss an den Workshop spielten die WBV'lerinnen ihre letzten beiden Spiele und bereits im Spiel gegen die bis dahin ungeschlagenen Elsäßerinnen zeigte sich eine veränderte Mannschaft. Das erste Viertel konnte ausgeglichen gestaltet werden,  durch einen individuellen Fehler kassierte wir erst drei Sekunden vor Viertelende den Ausgleich (14:14). Im zweiten Viertel reichten den Gästen drei schwache Minuten in welchen sie einen 10:0 Lauf hatten und konnten so mit einer deutlichen Führung in die Halbzeitpause gehen (36:22). Das Bild aus der ersten Halbzeit spiegelte sich auch in der zweiten Halbzeit wieder, auf ein ausgeglichenes drittes Viertel folgte eine schwache Phase im vierten Viertel. Innerhalb von vier Minuten konnten die Elsäßerinnen vierzehn unbeantwortete Punkte erzielen. Die Niederlage wurde somit, trotz guter Phasen im Spiel, deutlich.

Die Startprobleme der 99erinnen zeigten sich dann auch wieder im letzten Spiel, in der 8. Spielminute führten die Gäste aus Lothringen 5:12. Doch durch eine aggressive Verteidigung und gute Pässe auf die Innenspielerinnen konnten wir elf Punkte in Folge erzielen und führten zur Mitte des zweiten Viertels mit 16:12. Die Führung sollten wir im gesamten Spielverlauf auch nicht mehr aus der Hand geben. Wann immer die Lothringerinnen die Führung verkürzen konnten (20. Min.: 24:26), zogen wir das Tempo erneut an (24. Min.: 24:34). Im letzten Spielviertel kamen die Gäste erneut auf, doch konnten wir in den letzten zwei Minuten den Sieg an der Freiwurflinie besiegeln.

Aus den vier Spielen konnte der Trainerstab um Headcoach Carsten Spitzlay viele Erkenntnisse ziehen, „wir haben talentierte Spielerinnen, die lernen müssen mit den härteren Druckbedingungen auf dem nationalen bzw. internationalen Level umzugehen. Weder in Angriff noch in der Verteidigung darf man sich auf dem Spielfeld verstecken, denn kleine Fehler werden vom Gegner meist direkt und eiskalt bestraft.“ Entsprechend werden die Trainingsinhalte der nächsten Lehrgänge sein, um Ende Februar das Landesauswahlturnier in Steinbach erfolgreicher zu gestalten.

 

Nach dem letzten Spiel war die männliche WBV-Mannschaft in das gegenüberliegende Spaßbad eingeladen worden. Whirlpool, Rutschbahn und Außenschwimmbecken sorgten für eine willkommene Abwechslung. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle der Stadt Borken! Im Anschluss daran folgte die Mannschaft mit kompletten Anhang einer Einladung von Christoph Winck zum örtlichen Italiener. Auch an ihn von hieraus nochmal unser besonderer Dank für die großzügige Bewirtung! Aufgrund des späten Spieltermins aßen die Mädchen noch schnell zu Abend, um dann müde, aber glücklich, in die Jugendburg zurückzukehren.

 

Der letzte Turniertag war spielfrei und so nutzten die WBV'lerinnen den Vormittag für ihr Athletiktraining, in der Jugendburg schwitzten sie bei Liegestützen und Kniebeugen. Headcoach Thomas Röhrich führte vormittags Einzelgespräche mit den Kaderathleten über deren individuellen Ziele, die sie teilweise tags zuvor im Mentalworkshop mit Christian Zepp vom sportpsychologischen Institut Köln erarbeitet hatten. Zum Abschluss gab es für jede Spielerin und jeden Spieler noch eine Erinnerungsmedaille aus den Händen von unserem Vizepräsidenten für Jugend und Nachwuchsleistungssport Nadeesh Kattur, die sicher dazu beitragen wird, das schöne Turnier in angenehmer Erinnerung zu halten.

 

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Für den WBV spielten:

David Ewald (Herten), Alexander Winck (Wulfen/Herten), Jasper Bo Günther (Hagen), Jamie Töps (Herten), Moritz Rieken (Essen), Alexander Rogat (Neunkirchen), Jan Michel Jürgens (Paderborn), Florian Fischer (Herten), Philipp Sagel (Paderborn), Tim Kosel (Ibbenbüren), Sam Nauroth (Bonn), Moritz Kremke (Leverkusen), Deniz-Can Eraslan (Uerdingen) und Lutz Walhöfer (Herten).

Coaches: HC Thomas Röhrich (Leverkusen), AC Michael Großmann (Duisburg), TM Majdi Shaladi (Essen)

 

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Esi Annobil (BBZ Opladen), Marlen Bielefeld (NB Oberhausen), Carlotta Ellenrieder (Hürther BC), Johanna Heinz (RC Borken-Hoxfeld), Lena Holz (ART Düsseldorf), Ceren Ismail (BG Biggesee/TSV Hagen), Julia Loock (Basket Emmerich), Michelle Misic (TSV Hagen), Selin Yilmaz (Bayer Uerdingen), Jessika Schiffer (TSV Hagen), Julia Bauchmüller (Tus Zülpich/Köln 99ers), Jasmina Hujic (Baskets Lüdenscheid/ TSV Hagen) und Louisa Oleyniczak (Herner TC).

Coaches: Carsten Spitzlay (Moers), Nils Trautmann (Bochum) und Pia Stemmermann (Herne).

 

Bericht Thomas Röhrich & Carsten Spitzlay, 31.12.2012