Die Damen des BBZ Opladen sind derzeit in der Regionalliga das Maß aller Dinge. Die von Trainerin Grit Schneider bereits im siebten Jahr betreute Zweitvertretung des BBZ legte die perfekte Hinrunde aufs Parkett, gewann alle elf Spiele, und konnte vor den Feiertagen auch den Auftakt der Rückrunde gegen UBC Münster (68:46) klar für sich entscheiden. Ein Grund, die Erfolgstrainerin einmal zu Wort kommen zu lassen:

Frau Schneider, zwölf Spiele, zwölf Siege: Hätten Sie das vor der Saison für möglich gehalten?

Grit Schneider: Ganz ehrlich, nein! Das war in dieser Form nicht zu erwarten. Das wir kein schlechtes Team haben und auch wieder oben ein Wörtchen mitsprechen wollten, war schon der Anspruch. Aber wir hatten auch einen kleinen Umbruch und wollten erst einmal abwarten.

Was überrascht sie an meisten?
Schneider: Die zeitweise Dominanz, mit der wie unsere Aufgaben erledigen. Selbst in Rhöndorf (65:50) und Recklinghausen (80:48), die wahrlich ja auch keine schlechten Teams stellen, haben wir klar dominiert. Da muss ich schon den Hut vor meiner Mannschaft ziehen.

Woran machen Sie den Erfolg fest?
Schneider: Da gibt es mehrere Faktoren. Aber wichtig war sicherlich, dass wir unsere Neuen schnell integriert haben. Und dann ist die Mannschaft unheimlich ausgeglichen besetzt. Ich habe fünf, sechs Spielerinnen, die jederzeit zweistellig scoren und das im Durchschnitt zumeist auch schaffen. Das macht uns zum einen schwer ausrechenbar und zum anderen gibt es jede Menge Selbstvertrauen. Alle Spielrinnen wissen, dass auch, wenn es bei ihnen selbst mal nicht rund läuft, mit Sicherheit eine andere Teamkollegin in die Bresche springt und Verantwortung übernimmt.

Ihr Team ist noch recht jung!
Schneider: Stimmt! Wir haben mit Cora Theisohn und Mira Eulering unter anderem sogar zwei 15jährige im Kader. Aber insgesamt stimmt die Mischung. Mit Jessi Kunel, Ronja Schmidt und Elli Kaster weisen wir auch die nötige Erfahrung auf. Aber zu der jungen Fraktion gehören natürlich auch Leistungsträger wie Denise Weiß (18 Jahre), Lea Wolf (18) oder auch Ayse Colakoglu (17), die aus Hagen zu uns kam, und die auch schon zum Bundesligakader gehören.

Nach dieser beeindruckenden Serie scheint der Titel bereits vergeben! Stellt sich nur noch die Frage, ob auch die perfekte Saison gelingt.
Schneider: Nein, nein, davon möchten wir noch nichts hören! Sicherlich ist nach dieser tollen ersten Saisonhälfte für uns nun die Meisterschaft das Ziel. Doch das wird noch ein langer Weg. Wir hatten sicherlich auch das nötige Quäntchen Glück und haben den einen oder anderen Gegner auf dem falschen Fuß, also zum richtigen Zeitpunkt erwischt. Nun wollen uns zudem alle stoppen. Oberhausen ist bärenstark und wird uns das Leben schwer machen. Auch Rhöndorf rechnet sich sicherlich noch was aus. Zudem kommt Hagen nach dem schlechten Saisonstart immer besser in Schwung. Ähnliches gilt für unseren kommenden Gegner, die RheinStars Köln. Die Kölner hatten einen kompletten Neuaufbau zum Saisonbeginn. Jetzt haben sie sich langsam gefunden und zudem wohl noch in den vergangenen Wochen verstärkt. Auch Herne und Recklinghausen werden echte Hürden.

Aber die Poleposition ist natürlich ein echter Motivationsfaktor!
Schneider: Und unsere phänomenale Serie auch. Niemand möchte, dass die jetzt endet. Die Stimmung ist natürlich super und der Ehrgeiz groß, die Serie so weit wie möglich auszubauen. Ein Aufstieg ist für uns bekanntlich ja nicht drin. Aber die Leistung, gerade meiner jungen Spielerinnen, bestärkt uns in unserer Philosophie. Wir sind ein Ausbildungsteam. Wir wollen Talente an die Bundesliga heranführen und das gelingt uns derzeit sehr gut. Das dabei auch noch so ein Mannschaftserfolg bei herausspringt, ist natürlich das i-Tüpfelchen. Aber wie gesagt, noch haben wir einen langen Weg bis zur Meisterschaft vor uns. Aber durch unsere perfekte Hinrunde liegt der Druck nun natürlich bei unseren Verfolgern. Die dürfen sich keine Ausrutscher mehr erlauben. (mg)