Eigentlich ist es eine ganz einfache Rechnung: Gewinnt der UBC Münster die restlichen sechs Partien, darf er sich am Ende über die Meisterschaft freuen.
Die gute Ausgangslage haben die Münsteraner einer Energieleistung im jüngsten Spitzenspiel gegen die RheinStars Köln zu verdanken. Mit einer starken Vorstellung setzte sich der UBC gegen die Kölner durch und sicherte sich damit die Pole-Position für die restlichen Spiele. Und wenn die Münsteraner am Ende ganz oben stehen, ist ziemlich klar, was passiert. „Natürlich wollen wir dann auch aufsteigen", kündigt Trainer Philipp Kappenstein an. Das Umfeld bereitet sich im Moment darauf vor, auch die Basketball-Begeisterung kommt langsam in der Stadt an. Gegen Köln waren immerhin schon 900 Zuschauer in der Halle. In der ProB könnte das zum Normalzustand werden.

Doch so weit sind die Münsteraner natürlich lange noch nicht. Vorher stehen noch sechs Begegnungen an, jede Niederlage würde das Blatt komplett wenden. Dass die Münsteraner aber schon am nächsten Spieltag patzen, erscheint äußerst unwahrscheinlich. Denn der Gegner ist im Moment das Sorgenkind der Liga: der DT Ronsdorf. Seit Monaten haben die Ronsdorfer kein Spiel mehr gewonnen, kassierten sogar gegen den Tabellenletzten Euskirchen mehr als 100 Punkte. Und wirklich gestärkt kommen die Ronsdorfer auch nicht aus der zweiwöchigen Karnevalspause. Trainer Gordon Geib ist nach der 47:104-Blamage in Grevenbroich von seinem Amt zurück getreten. Damit geht eine kleine Ära zu Ende. Der ehemalige Nationalspieler Geib hatte die Ronsdorfer als Spielertrainer von der Oberliga bis in die erste Regionalliga geführt, nun hat eine katastrophale Saison zum Ende des Projekts geführt.

Ob Raphael Wilder auf Schalke eine Ära prägen wird, steht noch in den Sternen. Im Moment steht nicht mal fest, ob Wilder auch in der kommenden Saison noch für S04 an der Seitenlinie tätig ist. Traditionell unterschreibt Wilder nur Einjahresverträge. „Wir werden uns sicherlich zusammen setzen", kündigt er aber an. Doch vorher gilt die volle Konzentration der laufenden Spielzeit. Denn die Chance auf den Aufstieg ist doch noch vorhanden. Sollten die RheinStars noch eine Begegnung verlieren und Schalke alle seine restlichen Begegnungen – inklusive des Saisonfinals gegen Münster – gewinnen, wären die Schalker plötzlich Erster.

„Ich beschäftige mich mit solchen Spielchen gar nicht. Das einzige, was wir machen können, ist gewinnen", meint Wilder. Und dafür haben die Schalker nochmal nachgelegt: Nikita Khartchenkov und Daniel Boahene wurden kurz vor Ende der Transferperiode verpflichtet. Während Khartchenkov nur für zwei Monate unterschrieben hat, hat Boahene schon seinen Verbleib für die kommende Saison zugesagt. „Sie machen einen sehr guten Eindruck. Aber natürlich stehen wir in Sachen Systeme ganz am Anfang", sagt Wilder. Trotzdem werden natürlich beide gegen die Reserve der Telekom Baskets Bonn auflaufen. „Das wird eine schwierige Aufgabe. Aber wir sind eigentlich in den vergangenen Wochen gut drauf gewesen, ich bin optimistisch", kündigt Wilder an.

Die RheinStars stehen derweil vor der ersten Hürde. Haben sie doch ziemlich schlechte Erinnerung an Sechtem: In der Hinrunde patzten sie, kassierten eine Niederlage. Wenn das den Kölnern jetzt nochmal passiert, sind wohl alle Aufstiegsträume beendet. Wobei Trainer Jo Strasser sowieso eher zurückhaltend bleibt und nicht zu weit in die Zukunft schaut. „Wir wollen zurück auf die Gewinner-Straße und unseren besten Basketball spielen, dann wird man sehen was am Ende dabei rauskommt." Der Schlussspurt in der Herren-Regionalliga hat es also noch mal in sich. Vielleicht fällt die Entscheidung über Meisterschaft und Aufstieg gar erst am letzten Spieltag. (maGro/mb)

 

Die Spiele im Überblick:
Telekom Baskets Bonn II – FC Schalke 04 (16:30 Uhr)
Giants Düsseldorf – BG Hagen (19 Uhr)
DT Ronsdorf – UBC Münster (19 Uhr)
BG Dorsten – SG ErftBaskets Euskirchen (19:30 Uhr)
TV Salzkotten – Ibbenbüren (19:30 Uhr)
BSV Wulfen – BSG Grevenbroich (20 Uhr, alle Samstag)
Rheinstars Köln – SG Sechtem (17 Uhr, Sonntag)