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Der Pokal hat also doch noch seine eigenen Gesetze: Bei den Herren scheitern die beiden Vorjahresfinalisten und bei den Damen zieht mit der BG Bonn-Meckenheim überraschend ein Oberligist in das Finale ein.

Eigentlich schien alles vorbereitet. Die beiden Vorjahresfinalisten des WBV-Pokals der Herren, BSG Grevenbroich und die RheinStars aus Köln, waren sich im Halbfinale aus dem Weg gegangen. Grevenbroich erwartete die SG Sechtem zuhause und die Kölner mussten zum FC Schalke 04 reisen. Eine Neuauflage der letztjährigen Endspiele schien durchaus realistisch. Besonders die Kölner hätten dies gerne zur Revanche genutzt, zogen sie doch vor einem Jahr den Kürzeren gegen die Elephants.

Doch es sollte alles anders kommen. Besonders Titelverteidiger Grevenbroich sorgte wohl für die Überraschung. Denn das Team von Trainer Hartmut Oehmen unterlag etwas unerwartet dem Ligakonkurrenten aus Sechtem mit 67:70 (22:10, 19:26, 8:17, 18:17). Unerwartet deshalb, weil Sechtem eigentlich schon seit Wochen den Erwartungen hinterherhinkt. In diesem Jahr gab es in sechs Spielen in der Liga noch gar keinen Sieg und unter anderem auch in Grevenbroich mit 61:89 eine deftige Packung. Doch ausgerechnet im WBV-Halbfinale konnte die SG nun den Hebel umlegen. Nach dem ersten Viertel deutete allerdings noch nichts auf die Überraschung hin. Die Elephants legten los, wie von ihnen erwartet und lagen nach zehn Minuten mit 22:10 in Front. Dann aber fanden die Gäste, die ohne den erkrankten Coach Meik Bassen angereist waren und von Teammanager Robert Posa betreut wurden, immer besser ins Spiel. Zur Pause hatten Kapitän Max Brauer (17 Punkte) und seine Teamkollegen den Rückstand schon auf fünf Zähler reduziert. Und auch nach dem Seitenwechsel behielten sie im dritten Viertel nicht zuletzt dank Thorben Harke (16 Punkte/drei Dreier) und Antoine Davis (17) die Oberhand. Vor dem Schlussabschnitt lag nun Sechtem (53:49) in Front und im letzten Durchgang entwickelte sich die Partie noch einmal zu einem echten Pokalkampf. In der Schlussminute brachte Markus Hallgrimson die Elephants mit einem spektakulären Dreier auf 65:66 heran. Die Platzherren stoppten nun die Uhr, doch Sechtem behielt an der Freiwurflinie die Nerven, traf alle vier Freiwürfe, während der zwischenzeitliche Angriff der Gastgeber ungenutzt blieb. Somit war die Überraschung perfekt und Titelverteidiger raus.

WBVHalbfinale001Noch spannender verlief die zweite Halbfinalpaarung, aber von einer wirklichen Überraschung darf sicherlich nicht gesprochen werden. Denn die RheinStars reisten immerhin zu einem direkten Konkurrenten im Meisterschaftsrennen und da darf auch einmal eine Niederlage einkalkuliert werden. Und so kam es am Ende auch, allerdings stand der Sieger auf Schalke erst nach einer zweimaligen Verlängerung fest. Der Held des Abends hieß Nikita Khartchenkov (Fotos: Dirk Unverferth), der die Königsblauen mit einem Buzzer-Beater in der zweiten Verlängerung ins Pokal-Finale schoss. 98:97 (17:16, 12:17, 30:16, 19:29, 8:8, 11:10) hieß mit der Schlusssirene für Schalke und entsprechend groß war der Jubel. Immerhin war es im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison erst der erste Sieg für Schalke gegen Köln. Allerdings wäre den Knappen ein Erfolg in der Meisterschaft, und damit verbunden noch realistischere Chancen auf den Titel, wohl lieber gewesen. Aber immerhin ist der Finaleinzug nun eine kleine Genugtuung.

Was den Herren der RheinStars derzeit verwehrt bleibt, gelingt den Regionalliga-Damen aus der Domstadt. Zuerst eroberte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Stricker die Tabellenspitze in der Regionalliga und keine Woche später zog das Team nun in das WBV-Pokalfinale der Damen ein. Mit 54:47 setzte sich der Regionalliga-Primus beim Ligakonkurrenten Citybasket Recklinghausen durch. In den Endspielen treffen die Domstädterinnen etwas überraschend auf den Oberligisten BG Bonn-Meckenheim. Der setzte sich schon fast sensationell mit 80:48 (12:17, 22:14, 24:13, 22:4) gegen den Regionalligisten BG Hagen durch. Nach einem solchen Coup sah es allerdings anfangs nicht aus. Hagen fand besser ins Spiel und lag nicht zuletzt dank der treffsicheren Birgit Jockenhövel mit 27:13 (13. Minute) in Front. Doch dann legte Bonn/Meckenheim langsam, aber sich den Respekt ab und bei Hagen machten sich mehr und mehr die personellen Engpässe, die Hagen auch in der Liga derzeit das Leben schwer gestalten, bemerkbar. Angeführt von der ehemaligen Bundesligaspielerin Kirsten Mohr (28 Punkte) übernahm das Team von BG-Trainer Matthias Schöpfer das Zepter und wandelte den 13:27-Rückstand noch bis zur Pause in eine 34:31-Führung um. Danach hatten die Gastgeberinnen die Partie im Griff und sorgten mit einem fulminanten Schlussspurt ab der 33. Spielminute (22:0-Lauf) noch für den schon fast sensationell anmutenden Ausgang. (maGro/mg)

 

Halbfinale Herren:
BSG Grevenbroich – SG Sechtem 67:70
FC Schalke 04 – RheinStars Köln 98:97 n. Verl.

Halbfinale Damen:
Citybasket Recklinghausen – RheinStars Köln 47:54
BG Bonn/Meckenheim – BG Hagen 80:48

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