Am letzten Spieltag der Saison 2017/18 der 1. Regionalliga Herren ist dann auch die letzte Entscheidung gefallen. Die 2. Mannschaft der Telekom Baskets Bonn muss den Gang in die Oberliga antreten. WWU Baskets Münster stand bereits als Meister und Aufsteiger in die ProB fest.

Des einen Leid ist des anderen Freud. Durch die Niederlage der Bonner im letzten Saisonspiel gegen die ART Giants aus Düsseldorf sicherte sich der Aufsteiger BG Kamp-Lintfort den Klassenerhalt und spielt auch in der kommenden Saison in der 1. Regionalliga.

1. Regionalliga Herren | 26. Spieltag Freitag 16. und Samstag 17.03.2018
ACCENT BASKETS Salzkotten : Hertener Löwen 81:87
BG Hagen : Westfalen Mustangs
Telekom Baskets Bonn 2 : ART Giants Düsseldorf 76:77
SV Hagen-Haspe : WWU Baskets Münster 84:98
BBG Herford : BSG Grevenbroich 67:80
BG Dorsten : Citybasket Recklinghausen 70:100
BG Kamp-Lintfort : AOK Ballers Ibbenbüren 66:82

Der Link zur Abschlusstabelle.


Spielbericht BBG Herford : BSG Grevenbroich 67:80 (von BBG Herford)
BBG Herford ärgert Vizemeister nur kurz. Ein Viertel lang sollte die BBG Herford beim abschließenden Saisonspiel am Samstagabend dem diesjährigen Vizemeister die Show stehlen. Am Ende verlieren die Werrestädter mit 67:80 (26:19, 8:17, 16:23, 17:21) und schließen die Spielzeit auf einem gesicherten achten Rang ab.
Schon vor dem Spiel erhoben sich die Zuschauer in der gut gefüllten Sporthalle des Friedrichs-Gymnasiums und spendeten Applaus. Mit Phil Humke und Dean Thomas wurden gleich zwei langjährige Spieler der BBG verabschiedet, welche dem Team aus beruflichen Gründen in der nächsten Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen werden.
Im ersten Viertel gelang der BBG ein guter Start in die Begegnung. Die beiden Herforder Spieler Carlbe Ervin und Alan Boger eröffneten das Spiel mit zwei erfolgreichen Dreiern und zeigten den New Elephants Grevenbroich gleich zu Beginn, dass dies kein Spaziergang werden sollte. In der Folge bekamen die zahlreichen Zuschauer zunächst ein enges Spiel auf Augenhöhe geboten. Elephants-Spieler Gerrell Martin gelang viereinhalb Minuten vor Ende des ersten Viertels der 14:14-Ausgleich. Doch zum Ende des Viertels legte das Heimteam noch einmal den Turbo ein und konnte sich auf 26:19 absetzen. Diese knappe Führung sollte jedoch nicht lange Bestand halten. Bereits nach vier Minuten im zweiten Viertel konnte Gästespieler Martin Delpeche mit einem erfolgreichen Hakenwurf auf 29:27 verkürzen, ehe den Dickhäutern drei Minuten vor der Halbzeit der 31:31-Ausgleich gelingen sollte. Offensiv sollte bei den Werrestädtern in diesem Abschnitt nicht viel zusammenlaufen, sodass die Grevenbroicher mit einer 34:36-Führung in die Halbzeit gehen konnten.
Auch nach der Pause präsentierte sich der Favorit aus Grevenbroich als das bessere Team und konnte die Führung kontinuierlich ausbauen. Angefeuert von gut 50 lautstarken Auswärtsfans, welche eigens mit dem Bus in die Werrestadt gereist waren, zeigten sich die Spieler um Gästecoach Hartmut Oehmen hochmotiviert, trotz der verpassten Meisterschaft, auch im letzten Spiel der Saison als Sieger vom Platz zu gehen. Mit neun Punkten Rückstand ging die BBG Herford beim Stand von 50:59 ins entscheidende Viertel. Hier ließen die Gäste das Heimteam jedoch nicht lange von einem Comeback träumen. Bereits sechs Minuten vor dem Ende sorgte Gästespieler Bastian Becker mit einem erfolgreichen Korbleger für eine komfortable 16-Punkte-Führung seines Teams, welche in der Folge über die Zeit gebracht werden konnte. Bester Werfer aus Seiten der Herforder war Carlbe Ervin mit 24 erzielten Punkten, bei den Grevenbroichern konnte Marcus Ellis Delpeche 17 Punkte zum Sieg seines Teams beitragen.


Spielbericht BG Kamp-Lintfort : AOK Ballers Ibbenbüren 66:82 (von BG Kamp-Lintfort)
Erst das Zittern, dann die Party. Die Lintforter Basketballer dürfen ein weiteres Jahr in der vierten Liga spielen. Dank eines knappen Erfolgs von Düsseldorf in Bonn hatte die BGL den Klassenerhalt bereits vor ihrem Spiel gegen Ibbenbüren sicher.
In der Lintforter Glückauf-Halle starrten alle auf ihre Handys und verfolgten den Live-Ticker aus Bonn. Dort befand sich das Spiel in den letzten Sekunden – und die Gastgeber lagen mit einem Punkt gegen Düsseldorf im Hintertreffen. Wenige Augenblicke später kam die entscheidende Meldung über den Ticker: Bonn hatte den letzten Wurf vergeben, Düsseldorf den knappsten aller möglichen Siege eingefahren. Und damit der BG Lintfort den Klassenerhalt gesichert.
Entsprechend groß waren Jubel und Erleichterung in Kamp-Lintfort. Damit war klar, dass das eigene letzte Saisonspiel gegen den TV Ibbenbüren nur noch die Kür – und kein eigener Erfolg mehr benötigt wurde. Und so strömten rund 650 Fans am Samstagabend noch einmal in die Glückauf-Halle, um gemeinsam mit Mannschaft und Trainerteam den niemals für möglich gehaltenen Klassenerhalt zu feiern. Und bekamen beim 66:82(32:49) aus BGL-Sicht nebenbei auch noch ein recht ansehnliches Basketballspiel geboten.
Denn die Gäste vom TV Ibbenbüren verzichteten darauf, ihre besten Leute für das WBV-Pokalfinale am heutigen Abend zu schonen. „Wir wollten im Rhythmus bleiben, daher war das überhaupt keine Option, hier nur mit halber Lunge zu spielen“, sagte TVI-Coach Marc Pohlmann hinterher. Entsprechend schwer hatte es die BGL von Anfang an, dem Gegner Paroli zu bieten. Doch in den ersten fünf Minuten gelang es den Hausherren, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Der hohen Qualität des Gegners setzte man Leidenschaft und Einstellung entgegen, zunächst fielen auch einige Würfe von außen. Doch dann zeigte sich, warum der TVI in der Rückrunde zu den besten Teams zählte und etliche Topteams geschlagen hatte. Mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit verwerteten die Ostwestfalen ihre Chancen, konnten sich Ende des ersten Viertels mit einem 11:0-Lauf erstmals deutlicher absetzen und ihre Führung auch im zweiten Abschnitt weiter ausbauen. Der Rückstand der BGL, die ohne Druck aufspielen konnte und ebenfalls eigentlich kein schlechtes Spiel zeigte, pendelte sich nun auf etwa 14 Punkte ein – beide Teams taten sich nicht mehr weh, als nötig.
So auch nach dem Seitenwechsel. Zwar versuchte die Mannschaft von Coach Tobias Liebke noch einmal, den Rückstand zumindest in den einstelligen Bereich zu drücken – kam jedoch nicht näher als auf neun Punkte heran. Daraufhin erhöhte der TVI noch einmal die Schlagzahl und setzte sich wieder deutlicher ab. Letztlich ging der Sieg völlig verdient an den Gast, der es sich nicht nehmen ließ, hinterher nicht sofort die weite Heimreise anzutreten, sondern mit der BGL noch auf den Klassenerhalt anzustoßen.
„Wahnsinn. Das ist alles nicht in Worte zu fassen. Ich bin so unfassbar stolz auf die Mannschaft, auf alle, die hier mit angepackt haben, organisiert haben, geholfen haben. Das war für uns völliges Neuland – und wir können zu Recht sagen, dass wir uns auf und abseits des Feldes uns mehr als achtbar geschlagen haben. Jetzt lassen wir die Saison erst einmal sacken, machen ein paar Tage gar nichts. Und dann schauen wir, wie es weitergeht“, bedankte sich Coach Tobias Liebke nach dem Spiel bei allen freiwilligen Helfern und Fans.



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