Die Hertener Löwen machen es sich auf dem 2. Platz bequem. Am 20. Spieltag besiegten die Löwen den Tabellendritten BG Hagen und liegen jetzt vier Punkte vor den Verfolgern aus Hagen, Herford und Dorsten auf Vizemeisterkurs.

An der Tabellenspitze zeigten sich die ART Giants Düsseldorf unbeeindruckt vom Spielgeschehen hinter ihnen und siegten auch in Dortmund deutlich 94:59.

Die AOK Ballers Ibbenbüren machen ihrem Namen als Favoritenschreck alle Ehre. Nachdem der TVI den ART Giants die bislang einzige Saisonniederlage zufügte, kegelte er jetzt die Grevenbroich Elephants 78:66 aus der Halle.

Ausführliche Berichte zu den Partien finden Sie am Ende dieser News …


1.
Regionalliga Herren | 20. Spieltag | 16.02.2019
AOK Ballers Ibbenbüren - BSG Grevenbroich 78:66
SVD 49 Dortmund - ART Giants Düsseldorf 59:94
Hertener Löwen - BG Hagen 77:73
BBG Herford - BG Kamp-Lintfort 96:63
SC Fast-Break Leverkusen - ACCENT BASKETS Salzkotten 84:71
Citybasket Recklinghausen - Deutzer TV 79:82
BG Dorsten - SV Hagen-Haspe 82:61


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BBG Herford - BG Kamp-Lintfort 96:63
von Lennart Hundertmark

BBG siegt nach deutlicher Kabinenansprache.

„Eine Leistung wie gestern in der ersten Halbzeit wird gegen kein anderes Team der Liga zum Sieg reichen“, fasste ein nach der Schlusssirene sichtlich unzufriedener Co-Trainer der BBG, Ewald Möhring, das Spiel am Samstagabend zusammen. Dabei hatte sein Team letztendlich klar mit 96:63 (16-21, 18-15, 37-17, 25-10) gegen den Tabellenletzten, die BG Kamp-Lintfort, gewinnen können.

Doch lange Zeit ließ die BBG Herford dabei den absoluten Willen und die Konzentration vermissen, wodurch es den stark abstiegsgefährdeten Gästen bereits nach zweieinhalb Minuten gelang mit 2:10 in Führung zu gehen. „Die Leistungsbereitschaft des Teams war bis weit ins zweite Viertel einfach unzureichend, wir haben dem Gegner viel zu viele Freiräume gelassen und sind auch postwendend dafür bestraft worden“, fand Möhring klare Worte. Denn wer nach dieser kalten Dusche zum Start damit rechnete, dass der Favorit aus Herford nun ins Rollen kommt, der wurde enttäuscht. Zwar traf BBG-Aufbauspieler Sam Cassell drei Minuten vor Ende des ersten Viertels mit seinen ersten Punkten zum 13:13-Ausgleich, doch in der Folge erkämpften sich die Kamp-Lintforter, angeführt von einem starken Lennard Schild, die Führung zurück und erzielten nach zwei gespielten Minuten im zweiten Viertel das 16:27. Erneut gelang es den Werrestädtern anschließend den Kontakt herzustellen, doch zur Halbzeit lag das Schlusslicht der 1. Regionalliga West „völlig verdient“, so Möhring, mit zwei Punkten vorn. Dieser kritisierte neben dem fehlenden Willen auch die „katastrophale“ Abschlussquote von der Dreierlinie: Lediglich drei von 19 Würfen fanden ihr Ziel. „Eine Quote von 15% ist auf unserem Niveau völlig indiskutabel. Mittlerweile scheint sich hier, mit Ausnahme unserer beiden Center Jan und Max, jeder für einen guten Schützen zu halten“, zeigte sich Möhring sauer.

Auf die schwache Leistung reagierte Headcoach Chris Dictapanidis in der Halbzeit mit einer deutlichen Ansprache, welcher sein Team ermahnte und vor eigenem Publikum eine bessere Leistung forderte. Die Worte des Headcoachs fruchteten: In der zweiten Halbzeit ging ein Ruck durchs Team der BBG, welches nun gut verteidigte und vorne ein ums andere Mal ihre Center gekonnt in Szene setzte. Da auch bei den mit Personalsorgen angereisten Gästen die Kräfte wichen, gelang es den Herforder schnell die Vorentscheidung herbeizuführen und einen am Ende ungefährdeten Sieg einzufahren. Bester Werfer beim 96:63-Heimerfolg war Vaidotas Volkus mit 29 Punkten.

Durch den Sieg klettert die BBG in der Tabelle auf Rang 4 und reist am kommenden Wochenende zum Tabellenneunten nach Hagen. „Bereits am kommenden Wochenende müssen wir ein anderes Gesicht zeigen“, ist sich Möhring sicher.

Punktestatistik
BBG Herford: Volkus (29), Brinkmann (19), Sentance (15), Cassell (13), Steffen (11), Gronau (5), Brackmann (4)
Topwerfer Kamp-Lintfort: Schild (15), Ebiballari (13), Schmak (12)


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BBG Herford - BG Kamp-Lintfort 96:63
von Markus Plüm - BG Kamp Lintfort

BGL schlägt sich tapfer mit acht Mann in Herford.

Arg personalgeschwächt tritt der Tabellenletzte in Ostwestfalen an - und kann eine Halbzeit lang überraschen. Dann allerdings schlagen die Gesetze der Physik zu. Die BG Lintfort hat eine kurzzeitig erhoffte, aber letztlich unrealistische Überraschung bei der BBG Herford verpasst. Trotz einer dünnen Pausenführung unterlag das rudimentär angetretene Team von Coach Tobias Liebke am Ende deutlich mit 63:96(34:36) bei der BBG Herford.

Im Grunde waren die Kräfteverhältnisse bereits vor der Partie abgesteckt. Die BGL musste verletzungsbedingt auf Patrick Wittich, Mark Sengutta und Oskar Mellmann verzichten, Thomas Achtermeier fehlte aus beruflichen Gründen. Till Achtermeier reiste trotz akuter Erkältung mit, der seit wenigen Wochen beruflich in Bremen lebende Michael Schmak trat den Weg aus der Hansestadt nach Herford trotz Trainingsrückstand an. Hinzu kam, dass Janosch Feige und Paul Krüger gesperrt fehlten. Letzterer konnte nur zusehen, weil trotz Protests der BGL gegen die Disqualifikation Krügers am vergangenen Samstag der Westdeutsche Basketball-Verband nicht innerhalb einer Woche in der Lage war, über den Einspruch der Lintforter zu entscheiden. In dem Fall gilt: Keine Entscheidung gleich Sperre.

Entsprechend trat die BGL mit einem Rumpfkader in Herford an - Dorian Tiggelkamp aus der zweiten Herrenmannschaft reiste als achter Spieler mit nach Ostwestfalen, obwohl Herren2-Coach Marcel Kower seinen Innenspieler gut beim eigenen Spiel in Solingen hätte gebrauchen können. Nichtsdestotrotz ging die BGL von Beginn an unbeeindruckt von ihrer eigenen Misere ins Spiel und erwischte die Hausherren damit auf dem falschen Fuß. In den ersten Minuten konnte vor allem Leutrim Ebiballari einige wichtige Würfe versenken und seinem Team damit zu einer Führung verhelfen.

Die Hausherren beschränkten sich darauf, den Grund für die BGL-Führung bei den Schiedsrichtern, und nicht bei sich selbst zu suchen. Entsprechend fahrig wirkte das Spiel der Ostwestfalen, die in Sam Cassell jr. und Vaidotas Volkus immerhin zwei Spieler in ihren Reihen wissen, die bereits im Europapokal sowie der NBA-Summerleague Erfahrungen sammeln konnten.

Insbesondere BGL-Akteur Lennard Schild ging mit mutigem Beispiel voran und sorgte mit dem Rest der eigentlich klar unterlegenen BGL dafür, dass den knapp 200 Zuschauern in Herford zunehmend der Kamm schwoll. Schild sammelte bis zur Halbzeit 13 Rebounds ein und erzielte zehn Punkte, ging damit mit einem Double-Double in die Kabine. Insgesamt reichte es für eine knappe BGL-Führung zum Pausenpfiff, die Gastgeber wirkten recht konsterniert.

Doch nach dem Seitenwechsel zeigte sich dann, auf welcher Seite des Spielfelds die individuelle Klasse und Cleverness zu finden war. Insbesondere Volkus und Innenspieler Jan Brinkmann profitierten nun davon, dass bei der BGL einfach zunehmend die Kräfte schwanden und der Widerstand irgendwann auch gebrochen war. So wandelten die Hausherren den Pausenrückstand erst in eine Führung um, die sie kontinuierlich auszubauen wussten.

Dass in Ostwestfalen indes offenbar nicht viel auf Nachwuchsförderung gegeben wird und die BGL letztlich auch ein Stück weit gedemütigt werden sollte, zeigte die Tatsache, dass der Litauer Volkus die gesamten 40 Minuten durchspielte, US-Import Sam Cassell jr. insgesamt nur zehn Minuten außerhalb des Feldes Platz nehmen musste. Mit aller Macht wollte die BBG die Schmach der ersten Halbzeit vergessen machen und peilte die 100-Punkte-Marke an, verpasste diese am Ende aber trotzdem. Letztlich stand dennoch ein verdienter Sieg für die Hausherren zu Buche.

„Ich bin stolz, dass wir trotz der unfassbaren Personalprobleme in der ersten Halbzeit gezeigt haben, dass wir auch mit der zweiten Garde konkurrenzfähig sind. Vielleicht haben wir Herford damit auch ein Stück überrascht, aber sowas kommt ja auch nicht von ungefähr. Gerne hätte ich gewusst, wie es ausgegangen wäre, wenn die BBG mit unseren Voraussetzungen hätte antreten müssen. Nichtsdestotrotz war es klar, dass wir kräftemäßig am Ende nichts mehr entgegen zu setzen haben würden. Daher geht die Niederlage auch in der Höhe in Ordnung“, sagte Tobias Liebke nach der Partie.

Punkte: Schild (15), Ebiballari (13), Schmak (12), Füllbrunn (10), Tiggelkamp (5), Illbruck, Töps (beide 3), Ti. Achtermeier (2)


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BG Dorsten - SV Hagen-Haspe 82:61
von Frank Fabek - BG Dorsten

Revanche gelungen. BG Dorsten überrennt Hagen-Haspe.

Im Hinspiel in Hagen zeigte die BG Dorsten noch Magerkost und verlor zurecht. Am Samstag im Rückspiel trat das Team von Franjo Lukenda mit einem anderen Gesicht auf. Souverän und verdient schlägt Dorsten das Team von Hagen-Haspe mit 82:61.

Vor Spielbeginn gab es für Franjo Lukenda die nächste Hiobsbotschaft. Neben René Penders fiel auch Andreas Altekruse mit einer Verletzung aus. Altekruse wird dem Team einige Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Dorsten startete nervös in das Spiel, in den Köpfen schien die Niederlage im Hinspiel doch eine Rolle zu spielen. Haspe ging schnell mit 2:6 in Führung. Doch dieser Rückstand war der Start der großen Mike Nwabuzor Gala. Der US-Amerikaner auf Seiten der Dorstener spielte groß auf. Am Ende stehen bei Nwabuzor 43 Punkte und eine Effektivität von 49, Tagesbestwert. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch in dem am Ende zunächst noch Haspe mit 18:17 die Oberhand behielt.

Ab dem zweiten Viertel übernahm Dorsten endgültig das Kommando. Die Verteidigung wurde intensiver und mit klugen Angriffsaktionen zog der Gastgeber immer weiter davon. Zur Halbzeit spielte sich das Team einen soliden 39:26 Vorsprung heraus.

Lukenda warnte seine Mannschaft die zweite Halbzeit das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Schon einmal war das Team gegen Haspe unter die Räder gekommen. Zum Anfang des dritten Viertels schien der Coach mit seinen Worten in der Kabine recht behalten zu haben. Mit einem 5:0 Lauf robbte sich Hagen-Haspe an Dorsten heran. Lukenda nahm eine Auszeit und rückte sein Team wieder gerade. Dorsten gewann das dritte Viertel mit 26:23 und ging mit einer 65:49 Führung in das Schlussviertel.

Im letzten Viertel setzte die BG Dorsten ihre Dominanz fort, und Franjo Lukenda konnte Youngster Leo Hohmann Zeit geben Luft in der 1. Regionalliga zu schnuppern. Die auffälligsten Akteure auf Dorstener Seite neben Mike Nwabuzor waren die beiden Routiniers Lyuben Paskov und Kapitän Willi Köhler, der mit 10 Punkten und 15 Rebounds ein Double-Double erzielte.

Ein sichtlich zufriedener Coach nach dem Spiel: „Es ist schön, dass wir offensichtlich doch gegen Teams aus Hagen gewinnen können. Ich glaube den Grundstein haben wir im zweiten Viertel gelegt. Wenn man den Gegner bei lediglich acht Punkten hält, darf man selbst den ein oder anderen Fehler machen. Mike war heute nicht zu stoppen und hat das hervorragend ausgenutzt. Froh bin ich aber vor allem, dass wir nur 61 Punkte zulassen, obwohl Gerrit als defensiver Anker aufgrund von frühen Foulproblemen nur zehn Minuten spielt.“

BG Dorsten vs. Hagen-Haspe 82:61 (17:18, 22:8, 26:23, 17:12)

Topscorer
BG Dorsten: Nwabuzor 43, Paskov 22
Hagen-Haspe: Bampoulis 22, Bredt 15


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Wir bedanken uns bei allen Teams und Verantwortlichen für, die uns Spielberichte und Informationen zur Verfügung stellen.

Bildmaterial zur Verfügung gestellt von Jan Kappelhoff (Ibbenbürener Volkszeitung). Dankeschön.