Vor einer eindrucksvollen Kulisse besiegten die Dragons Rhöndorf am 12. Spieltag der 1. Regionalliga Herren den Tabellenführer RheinStars Köln 86:83. Es war erst die zweite Niederlage für das Team von Headcoach Johannes Strasser.

Die bringiton Ballers Ibbenbüren nutzten die Gunst der Stunde und besiegten die Hertener Löwen 74:67. Damit stehen Köln und Ibbenbüren jetzt mit jeweils 20 Punkten punktgleich an der Tabellenspitze. Die Dragons liegen nach dem Erfolg gegen die RheinStars mit 18 Punkten direkt dahinter, gefolgt von Herten und Herford mit jeweils 16 Punkten.

Im Duell um die Dorstener Stadtmeisterschaft feierten die Münsterland Baskets Wulfen einen 77:74 Derbysieg gegen die BG Dorsten. Auch hier vor einer tollen Kulisse von fast 1.000 begeisterten Fans.

Mit dem Sieg hat sich Wulfen etwas von der Abstiegszone abgesetzt. Haspe liegt nach dem 87:101 in Herford mit 4 Punkten auf dem vorletzten Platz, den ETB Wohnbau Miners gelang auch im 12. Spiel der Saison gegen die Elephants aus Grevenbroich kein Sieg.


1. Regionalliga Herren | 12. Spieltag | 16.11.2019

Deutzer TV - BG Hagen 98:70
bringiton Ballers Ibbenbüren - Hertener Löwen 74:67
TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - Citybasket Recklinghausen 69:66
Dragons Rhöndorf - RheinStars Köln 86:83
BBG Herford - SV Haspe 70 101:87
NEW Elephants Grevenbroich - ETB Wohnbau Miners 97:83
BSV Münsterland Baskets Wulfen - BG Dorsten 77:74


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Deutzer TV - BG Hagen 98:70

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bringiton Ballers Ibbenbüren - Hertener Löwen 74:67

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TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - Citybasket Recklinghausen 69:66
von Christopher Kwiotek (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Weiter auf Kurs.

Die Herren ll des TSV Bayer 04 Leverkusen bleibt in der 1. Regionalliga West weiter auf Kurs. Die Rheinländer bezwangen am 12. Spieltag die Citybaskets Recklinghausen mit 69:66 (34:29) und fuhren damit ihren insgesamt siebten Sieg in 2019/20 ein.

70 Zuschauer fanden sich am Samstagabend um 19 Uhr in der Herbert-Grünewald-Halle zu Küppersteg ein, um die Partie der Leverkusener Zweitvertretung gegen Recklinghausen beizuwohnen. Dabei bekamen die anwesenden Anhänger beider Mannschaften eine interessante Partie zu sehen, die bis zum Schluss ausgeglichen war.

In der ersten Spielhälfte war BAYER ll das tonangebende Team an der Marienburger Straße. Die Hausherren waren in ihren Abschlüssen konsequenter als die Citybaskets, dennoch lagen beide Mannschaften permanent nah beieinander. Dies lag vor allem an der gut arbeitenden Verteidigung auf beiden Seiten, denn weder Leverkusen noch Recklinghausen kamen zu einfachen Abschlüssen. Die 34:29-Führung der „Zwoten“ nach zwanzig gespielten Minuten ging in Ordnung.

Nach der Pause erlebten beide Teams ein Wechselbad der Gefühle. Im dritten Abschnitt spielten sich die Gäste aus dem Ruhrgebiet in einen Rausch. Ähnlich wie in der Vorwoche gegen die Hertener Löwen, erwischten die GIANTS ll einen schlechten Start in die zweite Halbzeit. Punkt für Punkt holte Citybasket auf und konnte die Führung ergattern. In der Offensive waren die Spieler von Coach Johannes Hülsmann sehr viel konzentrierter als noch zuvor. Als die Sirene zum Ende des Durchgangs ertönte (49:53), lag das Momentum auf Seiten Recklinghausens. Doch wie so oft bewiesen die Schützlinge von BAYER-Trainer Matt Watson Nehmerqualitäten und kehrten furios zurück. Drei Minuten vor Spielende lag die Auswärtsmannschaft noch vorne, doch irgendwie gelang es den Citybaskets nicht den Sieg über die Zeit zu bringen. Die Rheinländer dagegen blieben abgebrüht und brachten in Person von Götz Twiehoff (20 Punkte) und Jacob Engelhardt (17 Zähler) den Erfolg „nach Hause“. Am Ende freuten sich die Hausherren über einen wichtigen 69:66-Sieg.

Topscorer der Begegnung war Götz Twiehoff, der 20 Zähler erzielen und 4 Rebounds sichern konnte. Neben dem Mannschaftskapitän wussten auch Guard Jacob Engelhardt (17 Punkte) und Power Forward Benjamin Nick zu überzeugen, der die höchste Effektivität der „Giganten“ vorzuweisen hatte (Eff.: 19 / 14 Punkte und 8 Rebounds).

Trainer Matt Watson war nach den vierzig gespielten Minuten erleichtert: „Bei diesem Sieg haben meine Jungs gezeigt, dass sie die Cleverness besitzen solch eine schwierige Begegnung für sich zu entscheiden. Wir haben super angefangen und sind früh in Führung gegangen. Im Anschluss wurde es aber für uns immer schwieriger Punkte zu erzielen und dadurch wurde es am Ende doch sehr knapp. Recklinghausen hat uns einen bis zum Schluss harten Kampf geliefert und stark verteidigt. Alles in allem bin ich mit unserer Leistung hochzufrieden und ich freue mich über diesen wichtigen Sieg!“

Die Leverkusener verteidigen damit den sechsten Rang in der Tabelle und können sich, Dank des Erfolgs der BSV Münsterland Baskets Wulfen gegen die BG Dorsten (77:74), ein wenig Luft im Kampf um die Playoffs verschaffen. Bereits am kommenden Freitag um 20:15 Uhr geht es für die Zweitvertretung bei der BG Hagen weiter.


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TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - Citybasket Recklinghausen 69:66
von Martin Karbe (Citybasket Recklinghausen)

Unglückliche Niederlage.

Eine mehr als unglückliche Niederlage kassierten die Regionalliga-Herren von Citybasket beim TSV Bayer Leverkusen II. Bis kurz vor Schluß lagen die Recklinghäuser in Front, mussten sich aber am Ende noch knapp mit 66:69 (29:34) geschlagen geben.

Personell sah es schon einmal nicht optimal aus vor Reise ins Rheinland: Topscorer Antoine Myers musste mit Verdacht auf Leistenzerrung komplett passen, ebenso wie Timo Volk, der zeitgleich Vater geworden war (Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle) – und auch Philipp Spettmann kam aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Einsatz.

Dennoch präsentierte sich Citybasket beim Tabellennachbarn vor allem defensiv wesentlich kompakter als noch in der Vorwoche gegen Deutz: „Wir haben Leverkusen häufig zu schwierigen Würfen gezwungen“, zeigte sich Coach Johannes Hülsmann zufrieden mit den nur 34 Gegenpunkten. Anders sah es da schon mit den mageren 29 Zählern auf der Habenseite aus: „Wir waren häufig zu weich im Abschluss und haben auch einiges am Korb liegenlassen.“

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern: Die Gäste spielten nun offensiv besser zusammen und wußten sich auch in der Defensive nochmals zu steigern. Im Ergebnis bedeutete dies, dass sie das Momentum auf ihre Seite bekamen. So ging es denn mit einem Vier-Punkte-Vorsprung ins Schlussviertel.

Hier konnte Citybasket den Vorsprung weiterhin halten und lag bis drei Minuten vor dem Ende noch mit fünf Zählern in Front. Dann aber verloren die Recklinghäuser ein wenig den Faden: Fastbreaks wurden nicht abgeschlossen, der Ball lief nicht mehr so gut wie zuvor und hinzu kamen noch einige Ballverluste zur Unzeit. Leverkusen nutzte diese Schwächephase um das Blatt noch einmal zu wenden und brachte den knappen Vorsprung über die Ziellinie.

„Es war ein sehr intensives Spiel und wahrscheinlich hat uns am Ende mit dem kleinen Kader ein wenig die Kraft und damit auch die Konzentration gefehlt“ bilanzierte Hülsmann. Festzuhalten bleibt dennoch, dass Citybasket inzwischen in der Lage ist, auch ohne seinen Go-To-Guy mit den Kontrahenten um die Playoff-Plätze auf Augenhöhe mitzuhalten.


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Dragons Rhöndorf - RheinStars Köln 86:83
von Daniel Stein (Dragons Rhöndorf)


Derby pur! - Dragons stürzen Tabellenführer Köln.
Dragons Rhöndorf vs. RheinStars Köln 86:83 (22:22/19:20/21:18/24:23).

Vor mehr als 1000 Zuschauern lieferten die Dragons Rhöndorf eine ihrer wohl besten Saison-Leistungen ab und brachten Tabellenführer RheinStars Köln die zweite Niederlage der Saison bei. Besonders das Duo Curtis Hollis und Kilian Binapfl war von der sonst so starken Defense der Korbjäger vom Dom kaum zu kontrollieren.

Große Kulisse, zwei Teams auf Augenhöhe und viele Emotionen auf und neben dem Feld, es war angerichtet zum großen Derby im DragonDome! Die beste Offense der Liga brauchte einige Minuten, um sich in den Anfangsminuten auf die beste Defense der 1. Regionalliga West einzustellen, doch dann sorgten Curtis Hollis und Jeffrey Martin für erste Drachen-Punkte, ehe Tibor Taras auch den Kölner Anhang erlöste (5:2). Beide Teams stachelte die lautstarke Kulisse mit gutem Support beider Fan-Lager merklich an und die Youngster Kilian Binapfl und Simonas Lukosius konnten früh eigene Akzente setzen und damit den Grundstein für ein eng umkämpftes und ausgeglichenes ersten Viertel mit bereits 6 Führungswechseln legen (22:22).

In der Viertelpause schien Gästetrainer und Ex-Drache Johannes „J.J.“ Strasser die besseren Adjustments gefunden zu haben, denn die Mannen aus der Dom-Stadt fanden zunächst mit einfacheren Mitteln den freien Mann und setzten sich zunächst leicht ab (24:28), doch unter der Führung von Aufbau-Routinier Enric Garrido Foz fanden die Dragons wieder ihren Rhythmus und zwangen Coach Strasser nach einem sicheren Drachen-Wurf von Downtown zur Auszeit (29:31). Leichte und vermeidbare Turnover brachten die Hausherren jedoch um die Chance die Führung wieder auf ihre Seite zu ziehen, was die Kölner auf der anderen Seite dankbar annahmen. Besonders Aufbau-Zwerg Vincent Golson konnte in Kombination mit Scoring-Maschine Tibor Taras für die Basketball-Sternchen aus der Rhein-Metropole überzeugen, doch Anish Sharda sorgte unter dem Jubel der treuen Drachen-Anhänger für das letzte Ausrufezeichen der ersten Halbzeit (41:42).

Nach dem Pausentee hatte Gästetrainer Strasser früh genug gesehen und bestellte die Seinen nach gerade einmal 23 Sekunden zur Auszeit bei sich ein (43:42). Doch auch nach dem Timeout blieben die Drachen am Drücker und setzten mit einer gut agierenden Ganzfeld-Defense wichtige Akzente und ein zwischenzeitlicher 10:0-Lauf ließ sogar die leise Hoffnung auf eine Vorentscheidung zu Gunsten der Drachen aufkommen, die Tibor Taras jedoch direkt wieder zu Nichte machte. Besonders in den hitzigen Szenen agierten die Drachen nun jedoch abgezockter und verdienten sich Punkt um Punkt an der Freiwurflinie, wo sie 13 ihrer 15 Versuche im dritten Abschnitt verwerten konnten.

Mit einem 62:60 auf der Anzeigetafel baten die Schiedsrichter zum finalen Kapitel des Basketball-Abends, wo die Dragons ihr Momentum weiter zu nutzen wussten. Jure Besedic sorgte von Downtown für die erste zweistellige Führung der Hausherren, die Gael Hulsen postwendend ebenfalls von jenseits der 6,75-Meterlinie konterte (74:67). Trotz teils guter Optionen verloren die Dragons jedoch zunehmend ihren Faden in der Offense und es wurde letztlich doch noch der erwartete Krimi. Tibor Taras hatte die Chance für seine Farben zum Held zu werden, doch der entscheidende Wurf verfehlte das Ziel und ging im aufbrausenden Jubel der Drachen-Fans unter.

Yassin Idbihi (Interims-Headcoach Dragons Rhöndorf): „Man hat auch heute gesehen, dass die RheinStars eine sehr gut gecoachte Mannschaft sind und Johannes ein top Trainer ist. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft uns in der Defense besser zu sortieren, was am Ende der Schlüssel zum Sieg war. Als Trainer kann man nur froh sein am Ende Jungs wie Anish und Kike auf dem Feld zu haben, die mit ihrer Routine wissen wie man das Spiel nach Hause bringt.“

Johannes Strasser (Headcoach RheinStars Köln): „Glückwunsch an die Dragons! Die Niederlage geht am Ende in Ordnung, da wir es zu selten geschafft haben unseren Team-Basketball hier aufs Parkett zu bringen. Die kommenden Wochen werden sehr hart für uns und für uns war das heute hier eine gute Lehre. Das habe ich den Jungs in der Kabine auch als Fazit mit auf den Weg gegeben. Man sieht, dass Yassin hier einen guten Job macht und der Trainer-Wechsel den erhofften Effekt gehabt hat.“


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Dragons Rhöndorf - RheinStars Köln 86:83
aus den RheinStars News


RheinStars unterliegen Dragons in Rhöndorf.

Im Spitzenspiel der Basketball-Regionalliga West kassierten die RheinStars am Samstagabend ihre zweite Saisonniederlage. Aber auch nach dem 12. Spieltag bleiben die Kölner trotz des 83:86 (42:41) im Derby bei den Dragons Rhöndorf an der Spitze des Klassements. Allerdings haben die RheinStars mit den bringiton Ballers aus Ibbenbüren Gesellschaft bekommen. Beide weisen nun zehn Siege und zwei Niederlagen in ihrer Bilanz aus. Auf Platz drei rangieren die Dragons (9/3). Am kommenden Samstag schließt die Hinrunde der Saison 19/20 für die RheinStars mit der Visite der erstarkten NEW Elephants Grevenbroich in der ASV-Sporthalle (18 Uhr).

Eigentlich waren nach der Partie der RheinStars in der Sporthalle am Menzenberg alle Kölner genervt. Trainer, Spieler, Fans. Zu eindeutig fiel die Analyse nach der Niederlage vor der Saisonrekordkulisse von 1.110 Zuschauern in der einstigen Bundesliga-Spielstätte aus. „Man kann es in einem Satz zusammenfassen: Wir waren schlecht und haben verdient verloren“, kommentierte Manager Stephan Baeck das Gesehene. Anders als beim Sieg im Spitzenspiel in Ibbenbüren präsentierten sich die Kölner in Rhöndorf nicht mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Klar, es war für alle Beteiligten letztlich ein spannender Abend, weil die RheinStars als Gäste trotz aller Unzulänglichkeiten irgendwie immer im Spiel blieben. Und natürlich war es eines der besseren Liga-Spiele dieser Saison was das grundsätzliche Niveau der Begegnung betraf. Das war kein Treffen von Laufkundschaft. Schließlich maßen da in Rhöndorf schon zwei gut und tief besetzte Teams ihre Kräfte – und das war auch nicht zu übersehen.

Die Dragons um ihren Trainer Yassin Idbihi brachten auch eine solide Vorstellung aufs Parkett. Köln hingegen stand sich 40 Minuten lang eher selbst im Weg. „Wir waren hektisch, haben viele leichte Fehler begangen, den Ball schlecht bewegt und waren nicht als Team präsent“, kritisierte Manager Baeck. Headcoach „JJ“ Strasser kommentierte an seiner alten Wirkungsstätte. „Mich ärgert nicht die Niederlage. Die war heute verdient. Und das kann vorkommen. Mich ärgert die Art und Weise. Wir haben hier nicht als Mannschaft verloren, sondern durch unsere Einzelaktionen.“

So war es eher dem Talent der einzelnen Kölner und dem schludrigen Umgang der Hausherren mit ihrer Führung geschuldet, dass die RheinStars nach dem 67:76-Rückstand (34. Minute) knapp drei Minuten vor dem Ende mit einem 9:0-Lauf ausgleichen konnten. Schließlich endete der Abend aber folgerichtig: Die RheinStars verdaddelten durch ihre Soli auch ihre letzten Chancen, die Drachen feierten einen verdienten Sieg. Am 7. März sehen sich die Kontrahenten zum Rückspiel in Köln wieder – und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal in dieser Saison.


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BBG Herford - SV Haspe 70 101:87

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NEW Elephants Grevenbroich - ETB Wohnbau Miners 97:83

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BSV Münsterland Baskets Wulfen - BG Dorsten 77:74
aus dem Newsletter der BSV Münsterland Baskets Wulfen

Wulfen feiert den Derbysieg.

Das 30. Derby zwischen dem BSV Wulfen und der BG Dorsten geht an die Münsterland Baskets. Die Wulfener nutzen am Samstagabend vor fast 1000 Zuschauern in der ausverkauften Gesamtschulhalle im Norden der Stadt ihren Heimvorteil und gewinnen das erste Stadtderby nach fast vier Jahren mit 77:74 (45:44) gegen den Ortsrivalen aus Holsterhausen. Auf den Tag genau nach sechs Jahren – der letzte Derbysieg glückte dem BSV am 16.11.2013 unter Trainer Maik Berger – gleicht Wulfen in der Derby-Bilanz damit zum 15.15 aus.

Es war ein Derby, das jedes Team hätte für sich entscheiden können. Beide Stadtrivalen lagen während der 40 Spielminuten knapp 18 Minuten lang in Führung. Siebenmal stand die Partie unentschieden. Und fast wäre es mit dem achten Unentschieden in die Verlängerung gegangen, denn in einer dramatischen Schlussphase hielt es keinen der Zuschauer mehr auf ihren Sitzen. In der Schlussminute erzielt der überragende Wulfener US-Spielmacher Bryant Allen das 76:71 für den Gastgeber. Der Sieg? Mitnichten! Dorstens Amerikaner Adam Pickett, der Topscorer der 1. Basketball-Regionalliga West, kontert mit einem Dreier zum 76:74. Der BSV kann seinen Ballbesitz nicht nutzen, Dorsten bekommt eine Ausgleichschance. Doch Wulfens Centerroutinier Michael Haucke holt wenige Sekunden vor Ende seinen wichtigsten Rebound des Spiels. Bryant Allen wird anschließend von den Dorstenern gefoult und an die Linie geschickt – acht Sekunden sind noch zu spielen. Trifft Bryant Allen beide Freiwürfe, ist das Match entschieden. Doch dem 29-jährigen Spielmacher versagen beim zweiten Freiwurf die Nerven, Dorsten bekommt beim Stand von 77:74 für Wulfen eine letzte Chance zum Ausgleich. Doch der Dreier von Jonas Peters, der von Wulfens Hendrik Bellscheidt gut verteidigt wird, dreht sich aus dem Ring. Statt Verlängerung der Derbysieg für die Wölfe, der Jubel in rot und weiß kennt keine Grenzen.

Mit dem vierten Saisonsieg verschafft sich der Aufsteiger aus dem Norden Dorstens zwei Siege Abstand zu den Abstiegsplätzen, denn der Tabellenvorletzte SV Hagen-Haspe verlor in Herford. Zum Hinrunden-Abschluss am kommenden Samstag muss der BSV ausgerechnet in Haspe antreten, setzt zu diesem eminent wichtigen Spiel einen Fanbus ein (17 Uhr ab Brauturm, Alt-Wulfen). Zuvor muss das Team von Gary Johnson aber noch am Dienstag (19.11., 20:30 Uhr) beim UBC Münster 2 antreten und will dort den Achtelfinal-Einzug im WBV-Pokal perfekt machen.

Das erste Viertel am Samstag gehörte nach einem Wulfener Schnellstart durch Haucke und Allen (8:3, 2.) den Dorstenern. Mit ihrer ganzen Routine übernahm das Lukenda-Team das Kommando und warf mit 22:28 seine höchste Führung des Spiels heraus, beim 24:28 ging es in die erste Viertelpause. Auch im zweiten Viertel führte lange Big Green, nach 16 Minuten 31:37. Doch mit der letzten Aktion vor der Pause markierte Bryant Allen das 45:44 für Wulfen – plötzlich lag der BSV zur Halbzeit vorne. Und die Anhänger um den BSV-Fanclub Wulfen Xtream witterten die Chance auf den Derbysieg.

Den Start in die zweite Hälfte machte die BG besser, ging 47:52 in Führung, aber der starke Jonas Kleinert - selbst bei der BG ausgebildet - brachte seinerseits Wulfen wieder 54:52 in Front. Es ging hin und her – ein atemberaubender Block von Wulfens Alexander Winck gegen Adam Picket war dann wie eine Initialzündung für das Johnson-Team. Denn in den letzten 90 Sekunden des dritten Viertels legte der BSV einen 9:0-Lauf aufs Parkett der Gesamtschulhalle. Sensationell wie der überragende Bryant Allen nach seinem eigenen Korberfolg zum 63:56 den Ball gegen Dorstens Gerrit Budde und Nderim Pelaj stealte, im Sprung aus der Spielfeldecke Hendrik Bellscheidt bediente und der Flügelspieler mit der Viertelsirene zum 65:56 einnetzte.

Als zum Start des Schlussabschnitts Bryant Allen – trotz einer indiskutablen Dreier-Quote von 1/12 mit 31 Punkten der mit Abstand beste Scorer auf dem Feld – auf 67:56 für den Aufsteiger erhöhte, nahm BG-Coach Franjo Lukenda sofort eine Auszeit. Die wirkte – Dorsten verkürzte wieder auf 62:67 und 64:68 – alles war offen. Allens einziger Dreier zum 71:64 war ebenso wichtig wir Kleinerts Korbleger zum 73:67. Mit dem Glück des Tüchtigen rettete Wulfen den knappen Vorsprung ins Ziel. Beide Trainer setzten auf eine kurze Rotation, am Ende hatte Gary Johnson das richtige Patentrezept. Der Deutsch-Amerikaner, der bei den Hertener Löwen mit seinem Gegenüber Franjo Lukenda in einer Mannschaft gespielt hatte, setzte z. B. seinen jungen Aufbauspieler Alexander Winck am Ende als Powerforward ein – Thorben Vadder war mit vier Fouls belastet. Ebenso überraschend: Wulfen gewann das Derby, obwohl die Dreierquote mit 10 Prozent (2/20) erbärmlich schlecht war.

Der BSV konnte am 12. Spieltag den vierten Saisonsieg dringend gebrauchen. Dorsten rangiert punktgleich mit Citybasket Recklinghausen immer noch in den Playoff-Rängen. Dorthin haben die Wölfe zwei Siege Rückstand, der Blick geht aber vor allem auf das schwere Auswärtsspiel in Haspe am kommenden Samstag. Der Derbysieg hat dem BSV großes Selbstbewusstsein gegeben. Der BSV-Vorstand bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, beim BSV-Förderverein, dem Fanclub Wulfen Xtream und auch den Cheerleadern, die das Derby zu einem herausragenden Event machten. Einziger Wermutstropfen: Der BSV war bereits im dritten Viertel beim Bier ausverkauft – das gab es in Wulfen lange nicht mehr.


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Für die Inhalte der Artikel sind die jeweils benannten Autoren oder Vereine verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des WBV wider.

Wir bedanken uns bei allen Teams und Verantwortlichen, die Spielberichte und Fotos zur Verfügung stellen.

Bildmaterial zur Verfügung gestellt von Dragons Rhöndorf. Dankeschön!