Nach acht Siegen in Folge hat es die Dragons Rhöndorf bei den Elephants in Grevenbroich wieder erwischt. Da die RheinStars in Leverkusen den 13. Sieg der Saison feierten, führen die Kölner die 1. Regionalliga Herren nach dem 15. Spieltag jetzt mit vier Punkten Vorsprung an.

Köln (1./26 Pkte.) legte bereits am Nikolausabend mit einem 75:61 Erfolg in Leverkusen (7./16 Pkte.) vor und konnte entspannt zusehen, was die Konkurrenz am Samstag machte.

Die bringiton Ballers Ibbenbüren (2./22 Pkte.) besiegten das punktlose Schlusslicht ETB Wohnbau Miners (14./0 Pkte.) locker 100:64 und kletterten wieder auf den 2. Tabellenplatz.

Die Dragons Rhöndorf (3./22 Pkte.) mussten sich nach acht Erfolgen in Serie den immer besser in Fahrt kommenden Elephants aus Grevenbroich (8./14 Pkte.) 88:95 geschlagen geben.

Im Rennen um die Playoff-Plätze gelang dem Deutzer TV (9./14 Pkte.) mit dem 77:46 Sieg gegen die BG Dorsten (12./12 Pkte.) ein wichtiger Schritt nach vorne. Aber auch Hagen (10./12 Pkte.) und Wulfen (11./12 Pkte.) liegen mit jeweils 12 Punkten in Reichweite der Playoffs.

Haspe (13./4 Pkte.) und die Miners aus Essen (14./0 Pkte.) kassierten am Wochenende erneut Niederlagen und liegen auf den beiden Abstiegsrängen.

Am kommenden Wochenende steht das Spitzenspiel RheinStars Köln gegen die bringiton Ballers Ibbenbüren auf dem Programm.


1. Regionalliga Herren | 15. Spieltag | 06. + 07.12.2019

06.12.2019
TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - RheinStars Köln 61:75

07.12.2019
Deutzer TV - BG Dorsten 77:46
bringiton Ballers Ibbenbüren - ETB Wohnbau Miners 100:64
SV Haspe 70 - Citybasket Recklinghausen 94:101
BBG Herford - BG Hagen 87:74
NEW Elephants Grevenbroich - Dragons Rhöndorf 95:88
BSV Münsterland Baskets Wulfen - Hertener Löwen 82:80


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TSV Bayer 04 Leverkusen 2 - RheinStars Köln 61:75
aus den RheinStars News


RheinStars kommen spät, aber gewaltig.

Eine Achterbahnfahrt mit Happyend bescherten die RheinStars Köln sich selbst und ihren Anhängern am Nikolausabend. Am Ende setzte sich der Tabellenführer noch deutlich mit 75:61 (31:45) bei der Zweitvertretung der Bayer Giants Leverkusen durch und bleibt nach dem 15. Spieltag alleiniger Tabellenführer in der Basketball-Regionalliga West.

Vielleicht werden sich Spieler, Trainer und Fans noch in ein paar Wochen an diesen Auftritt am Freitagabend in der Ostermann-Arena erinnern, an dem die RheinStars nach einer schwer fassbaren ersten Halbzeit all das Talent wieder in ihrem Spiel entdeckten, dass sie erst in diese exponierte Stellung in der Liga befördert hatte. Am kommenden Samstag, 14. Dezember erwarten die Kölner die bringiton Ballers aus Ibbenbüren zum Spitzenspiel in der ASV-Sporthalle (18 Uhr). Schon jetzt lässt sich prognostizieren: ein Besuch wird sich lohnen.

„Die erste Halbzeit haben alle gesehen. Es hat uns an allem gefehlt. Wir waren überhaupt nicht da“, beschrieb Headcoach Johannes Strasser den Zustand seiner Mannen im ersten Durchgang. Dabei waren die RheinStars nicht nur ohne Verletzungen durch die vergangenen Wochen gekommen und in nahezu bester Besetzung unterwegs – bei den Giants gesellte sich nun auch noch André Mangold nach längerer beruflicher Abwesenheit zum Team. Doch die erstmals in dieser Saison tatsächlich vollbesetzte Kapelle produzierte nur Misstöne bzw. nicht mal die. Leverkusen konnte schalten und walten, führte zwischenzeitlich sogar mit 16 Punkten (39:23/17.), während die Kölner nach dem Motto „Mach du, ich hab´ Familie“ Verantwortung in Angriff und Abwehr weiterschoben. Zur Halbzeit stand es 31:45 aus Kölner Sicht.

„Die Leverkusener haben uns den Schneid abgekauft in der ersten Halbzeit“, bilanzierte Manager Stephan Baeck das Treiben vor den vielleicht 150 Zuschauern, davon zwei Drittel aus Köln. „Aber dann hat die Mannschaft alles gezeigt, was sie überhaupt erst an die Tabellenspitze gebracht hat.“ Auslösender Moment war wohl im Nachhinein die drei Ballgewinne in Folge von Tim van der Velde Mitte des dritten Viertels. „Erst die Intensität von Tim, dann hat Yannik Kneesch getroffen – und dann waren wir da“, kommentierte Headcoach Strasser den Umschwung. Kneesch warf sich zur Saisonbestleistung von 20 Punkten bei vier Dreiern (66 %).

Die Kölner kamen urplötzlich, mit Wucht, gewaltig, spielten mit einschüchternder Intensität – als hätten sie selbst dieses tiefste Tief der ersten 20 Minuten gebraucht, um nach den zurückliegenden Wochen mit „Geht-so-Auftritten“ endlich ihr wahres Können wieder abrufen zu können.

Die Leverkusener Korbpunkte beschreiben die Veränderung des Spiels: 24 im ersten Viertel, dann 21. Nur noch 12 im dritten Durchgang. Ganze vier in den letzten zehn Minuten. Das Spiel kippte in den ersten sechs Minuten des abschließenden Viertels. Mit einem 16 Punkte-Lauf wandelten die RheinStars ein 52:57 in ein 68:57 – begleitet von knüppelharter, uneigennütziger Teamdefense, die den BayerGiants in Halbzeit zwei ganze vier Feldkörbe erlaubte. Einen Dreier, drei Zweier, dazu sieben Punkte von der Freiwurflinie. Ein Desaster für die Hausherren, mehr als ein Grund zum Jubeln für die RheinStars – und eine unbedingte Empfehlung des Teams, das nächste Heimspiel gegen Ibbenbüren zu besuchen.


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Deutzer TV - BG Dorsten 77:46
vom PresseTeam des Deutzer TV


Kellerkinder feiern höchsten Saisonsieg.

Nach dem kurzzeitigen Derby Dämpfer der Vorwoche befinden sich die Kellerkinder wieder auf Playoffkurs. Mit einer überzeugenden Vorstellung nahm das Deutzer Kollektiv am Samstagabend gegen die BG Dorsten Revanche für die 80:69-Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen im September. Am Ende leuchtete das Endergebnis von 77:46 auf der Anzeigetafel im Reitweg und die Kellerkinder durften sich über den siebten Saisonerfolg freuen.

Bereits in den ersten Minuten präsentierten sich die Kellerkinder in der gewohnt guten Anfangsverfassung der Vorwochen. Anders als noch im RheinStars Spiel bestimmten die Gastgeber vom Tip-Off an das Geschehen. Ein erstes Highlight war der Spielzug zum 4:0, bei dem alle fünf Spieler auf dem Feld den Ball berührten, nicht ein einziges Mal dribbelten und letzten Endes Timo Steffens per Layup vollstreckte. Nach drei Minuten war bereits die erste Auszeit der Gäste aus dem Ruhrgebiet fällig (8:2). Für das Highlight des Abends sorgte Lenny Boner, der nach schönem Bodenpass von Patrick Reusch auf den Korb zu marschierte und trotz Fouls den Ball mit beiden Händen über Gegenspieler Köhler durch den Ring hämmerte (14:8). Die Dorstener versuchten ihr Glück hingegen meist aus der Distanz. Da Jonas Peters gleich vier Mal erfolgreich war, blieb die Partie nach dem ersten Viertel zunächst offen (25:21).

Das zweite Viertel eröffnete Joe Koschade direkt per Drive. Auf diese erste gelungene Aktionen folgten jedoch mehrere liegen gelassene Chancen, weshalb sich einige zähe Minuten entwickelten. Erst Lukas Wandel brachte mit einem erfolgreichen Dreier und einem Fastbreak Layup neue Energie ins Spiel. Zudem hing er Dorstens Topscorer Adam Pickett ein frühes, drittes Foul an. Nach einem Transition Dreier von Paul Hörschler und zwei verwandelten Freiwürfen von Philipp Pfeifer, der immer wieder mit seinen Drives Lücken riss, hatten die Kellerkinder ihren Vorsprung auf 19 Punkte ausgebaut (40:21). Es dauerte ganze acht Minuten bis die intensive und stets aufmerksame Deutzer Verteidigung die ersten Dorstener Viertelpunkte verkraften musste. Beim Stand von 46:28 wechselten die Mannschaften die Seiten.

So komfortabel der Vorsprung auch gewesen zu sein schien, so schnell schlich sich Dorsten mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen in den ersten 40 Sekunden nach Wiederbeginn der Partie wieder auf Schlagdistanz heran. Doch die Kellerkinder hatten die passenden Antworten parat. Anton Geretzki nach schönem Pass von Lenny Boner, Patrick Reusch mit zwei Freiwürfen und erneut Anton Geretzki in Form eines eleganten Transition Layups stellten den alten Abstand wieder her. Mit neuem Fokus hielten die Kellerkinder ihre Gäste auf Distanz und überzeugten immer wieder durch Hustleplays und teamdienliches Offensivspiel. Den Schlusspunkt des dritten Viertels setzte Julian Litera mit einem Dreier zum 65:44.

Auch im finalen Abschnitt der Partie änderte sich das Bild nicht mehr. Nach wie vor erbarmungslos rackerten die Deutzer in der Verteidigung und sorgten dafür, dass Dorsten erst nach acht Spielminuten die ersten und auch einzigen Viertelpunkte gelangen. Offensiv produzierten die Kellerkinder zwar nur 12 Punkte, doch dieser Wert sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wurfqualität weiterhin hoch blieb. Vereinzelt fehlte die Konzentration beim Abschluss, teilweise wurde fast ein Pass zu viel gespielt. Nichtsdestotrotz ließ Ben Uzoma es noch zwei Mal per Dunk krachen und Chris Kunel vollendete den vielleicht schönsten Angriff der Partie zum 74:44.

Letzten Endes fuhren die DTV Basketballer mit 77:46 den höchsten Sieg der laufenden Saison ein. Nach der Hinspielniederlage verdeutlicht dieser Unterschied einmal mehr die Entwicklung der letzten Wochen und Monate. Nicht nur defensiv lieferten die Deutzer eine starke Leistung ab und stellten die Gäste immer wieder vor Probleme. Gerade offensiv lief der Ball so flüssig wie vielleicht selten zuvor.

Coach Nils Müller schätzte das Spiel wie folgt ein: „Das war eine wirklich sehr starke Leistung der Mannschaft, die allen viel Spaß gemacht hat. Wir haben unglaublich intensiv und gleichzeitig clever verteidigt und offensiv hat wieder jeder Spieler seinen Beitrag geleistet. Bei 77 Punkten nur einen Spieler zu haben, der zweistellig gescort hat, sagt alles über die Tiefe des Teams aus.“

Im letzten Spiel des Kalenderjahres 2019 geht es für die Deutzer Delegation nach Rhöndorf. Die Dragons, gegen die das Hinspiel mit 85:94 knapp verloren ging, wechselten während der Saison ihren Trainer aus. Dieser Wechsel zeigten den erwünschten Effekt: die ersten acht Spiele unter Yassin Idbihi gewann das Bonner Farmteam allesamt und zeigte dabei gerade offensiv beeindruckende Darbietungen. Am Wochenende mussten sich die Aufstiegsaspiranten allerdings den Grevenbroich Elephants geschlagen geben (95:88). Tip-Off ist am Samstag (14.12.) um 19 Uhr.


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bringiton Ballers Ibbenbüren - ETB Wohnbau Miners 100:64

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SV Haspe 70 - Citybasket Recklinghausen 94:101
von Martin Karbe (Citybasket Recklinghausen)

Trotz Leistungsschwankungen: Wichtige Punkte eingefahren.

Die für das verlorene Hinspiel ist geglückt, die wichtigen Punkte sind eingefahren. Trotz einiger Leistungsschwankungen im Spielverlauf brachten Frederik Adriaans (Foto) und und die Regionaliga-Herren von Citybasket die Begegnung beim SV Haspe mit 101:94 (47:35) nach Hause.

Citybasket hatte in der Rundsporthalle Haspe zunächst Probleme, richtig in Tritt zu kommen, doch nachdem sich das Team auf seine Qualitäten in der individuellen und mannschaftlichen Verteidigungsarbeit besann, lief es gleich besser. „Wir hatten dann teilweise richtig gute Phasen, wo auch offensiv der Ball lief und alle involviert waren“, freute sich Coach Johannes Hülsmann, der sein Team bis zur Pause auf zwölf Zähler Differenz davonziehen sah.

Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung sogar bis auf 20 Punkte an – doch einen ungefährdeten Auswärtssieg sollte das noch lange nicht bedeuten: „Es gab dann wieder diese Phasen, in denen bei uns gar nichts ging“, musste Hülsmann feststellen, „so dass Haspe wieder bis auf einen Punkt herankam.“ In der Schlussphase fanden dann die Gäste aber ihre Souveränität zurück, brachten das Momentum auf ihre Seite und das Spiel nach Hause.

Erfreulich war, dass auf Recklinghäuser Seite gleich fünf Akteure zweistellig punkteten und auch, dass Till von Guionneau wieder zu seiner Form zurückgefunden hatte. Stark neben Antoine Myers und Frederik Adriaans agierten auch wieder Niklas Meesmann und Jan Letailleur. „Wenn wir es jetzt noch schaffen, diese Schwächephasen zu minimieren, sind wir auf einem sehr guten Weg“, blickt der Trainer dem anstehenden Derby gegen die Hertener Löwen zuversichtlich entgegen. Noch nicht ganz klar ist, ob die beiden Lokalrivalen vor dem direkten Aufeinandertreffen nun punktgleich sind, denn Herten legte nach der Niederlage in Wulfen wegen eines Anschreibefehlers Protest ein – ein Wiederholugsspiel ist derzeit zumindest nicht ausgeschlossen.



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BBG Herford - BG Hagen 87:74

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NEW Elephants Grevenbroich - Dragons Rhöndorf 95:88
von Daniel Stein (Dragons Rhöndorf)


Die Sieges-Serie endet in Grevenbroich.

Vor rund 400 Zuschauern mussten die Dragons ein fast schon verloren geglaubtes Gefühl erleben, als mit dem finalen Buzzer eine verdiente Niederlage gegen gastgebenden NEW Elephants Grevenbroich zu Buche stand und die Serie von acht Siegen in Folge ihr Ende fand. Die Dragons fallend damit auf den dritten Tabellenplatz der 1.Regionalliga West zurück.
Neben dem noch verletzten Gabriel de Oliveira musste Interims-Headcoach Yassin Idbihi bei der schwierigen Aufgabe in Grevenbroich auch auf Flügelspieler Kilian Binapfl verzichten, der an diesem Abend im Aufgebot von Kooperationspartner Telekom Baskets Bonn stand und dort den angeschlagenen Benjamin Lischka vertrat.

Sehr zum Missfallen der auch diesmal wieder zahlreich mitgereisten Drachen-Fans agierten die Mannen vom Menzenberg vor allem in der Defense mehr als schläfrig und ließen sich von den teils sehr robust zu Werke gehenden Gastgebern nahezu überrennen. Vor allem Ex-Drache Ryon Howard drehte in der ersten Halbzeit mächtig auf und war Motor und Ideengeber im Spiel seines Teams und maßgeblich daran beteiligt, dass sich seine Elefanten dank eines zwischenzeitlichen 8:0-Laufs bereits nach dem ersten Viertel komfortabel mit 23:17 absetzen konnten. Immer wieder mit deutlichen Instruktionen ins Rennen geschickt gelang es den Drachen zwar den Rückstand zu verkürzen, doch immer wieder hatten die Gastgeber unter dem Jubel ihrer Fans und ihres Managements die passende Antwort parat und die Führung zum Pausentee auf ihrer Seite (43:40).

Auch nach der Halbzeitansprache fanden Curtis Hollis & Co zu selten die richtigen Antworten auf das teils sehr Isolations-lastige Spiel der Elephants, bei denen nun auch die beiden anderen Topscorer Troy Harper und Jamal Smith heiß liefen. Besonders letztgenannter Jamal Smith war nicht mehr zu halten und konnte allein im finalen Viertel 15 seiner 28 Punkte erzielen. Zwar stemmten sich bei den Dragons Curtis Hollis und Jure Besedic nach Kräften gegen die drohende Niederlage, doch am Ende fehlten die nötige Kraft und die entscheidenden Stops am eigenen Korb, um das Blatt nochmals zu wenden.

Mit der 95:88-Niederlage endet eine acht Spiele andauernde Sieges-Serie der Dragons Rhöndorf, die nun am kommenden Samstag im letzten Heimspiel des Kalenderjahres gegen den Deutzer TV die Chance haben 2019 mit einem Erfolg zu beschließen. Tip-Off im DragonDome am Menzenberg ist um 19:00 Uhr. Tickets gibt es im Online-Shop oder im Vorverkauf bei Intersport Axel Schmidt in Bad Honnef.

Yassin Idbihi (Interims-Headcoach Dragons Rhöndorf): „Grevenbroich ist eine gute Mannschaft und wir haben letztlich verdient verloren. Ich hoffe die Mannschaft versteht jetzt wie wichtig teils winzige Details in der Defense sind und warum wir so detailliert daran arbeiten. Aus dieser Niederlage können wir auf jeden Fall viel lernen.“
Anish Sharda (#24 Dragons Rhöndorf): „Wir waren in der Defense nicht fokussiert genug und müssen uns gerade in der Verteidigung noch sehr verbessern. Die Elephants haben zudem heute auch die schwierigen Würfe getroffen.“


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BSV Münsterland Baskets Wulfen - Hertener Löwen 82:80
aus dem Newsletter BSV Münsterland Baskets Wulfen


Der nächste Wulfener Derbysieg.

Der Basketball hat in Wulfen in 50 Jahren schon viele denkwürdige Spiele gesehen und unglaubliche Geschichten geschrieben. Der 7. Dezember 2019 gehört dazu: Aufsteiger BSV Wulfen hat einen umjubelten 82:80 (43:43)-Derbysieg gegen den amtierenden Vizemeister Hertener Löwen gefeiert. Für den BSV, der seinen Lokalrivalen BG Dorsten in der Tabelle wegen des besseren Direktvergleichs überflügelte und auf Platz 11 kletterte, gewann damit vier seiner letzten fünf Pflichtspiele. Initialzündung war der 77:74-Derbysieg gegen Dorsten am 16. November. In einem hochdramatischen Spiel jetzt Samstag war ausgerechnet Dijon Smith, der seine Profikarriere 2011 in Wulfen in der 2. Bundesliga begonnen hatte, der Unglücksrabe auf Hertener Seite. 1,3 Sekunden vor Ende versagten dem Topscorer der Löwen die Nerven an der Freiwurflinie, Nils Peters holte den letzten und wichtigsten Rebound für den BSV Wulfen. Das Spiel war aus, der Wulfener Jubel kannte keine Grenzen.

Dass dem BSV dieser Sieg überhaupt gelang, ist eine riesengroße Sensation. Denn mit Center Michael Haucke, Spielmacher Alexander Winck und Powerforward Sadiq Ajagbe fehlten drei Spieler der üblichen Wulfener „starting Five“. Nils Peters ging zudem grippegeschwächt ins Spiel. Und dennoch glaubte BSV-Trainer Gary Johnson an die Siegchance vor heimischen Publikum. Doch als nach nur sieben gespielten Minuten ein 8:29 (!) auf der Anzeigetafel der Gesamtschulhalle Wulfen leuchtete, wettete niemand der 400 Zuschauer auch nur einen Pfifferling auf den BSV. Doch mit einer unbändigen Moral machten die Münsterland Baskets aus einem 13:30 nach dem ersten Viertel ein 43:43 zum Seitenwechsel.

Hatten die Löwen nach der klaren Führung den dezimierten BSV unterschätzt? Wie auch immer: Das Match war zur Pause wieder offen. Weil der Scoutingbogen allerdings ein 43:45 für Herten zur Pause auswies, legte Löwen-Trainer Cedric Hüsken umgehend Protest ein. Waren den Hertenern zwei Punkte vorenthalten worden? Ein Anschreibefehler? Oder war es ein Fehler der Scouter? Die beiden Schiedsrichter Roland Wingartz und Thomas Pohl vertrauten dem Anschreibebogen. Dass es am Ende genau zwei Punkte waren, die Wulfen und Herten trennten – damit konnte beim Seitenwechsel niemand rechnen.

Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen zwei personell arg dezimierten Teams. Bei Wulfen verfolgten die Youngster Matej Šilić, die Landwehr-Brüder Simon und Felix sowie Jannik Korte aus der zweiten Mannschaften das Kreisderby von der Spielerbank aus. Gary Johnson setzte auf sieben gesunde Spieler und den angeschlagenen Nils Peters. Die Offensive lastete oft auf US-Topscorer Bryant Allen, der zum 78:74 (38.) einen ganz wichtigen Dreier trifft und auch das 82:80 erzielt – 13 Sekunden vor Ende. Zuvor hatte Jonas Kleinert für Wulfen zum 80:76 getroffen, aber Dijon Smith sorgt nervenstark an der Freiwurflinie mit vier verwandelten Freiwürfen für das 80:80. Ehe dem Amerikaner 1,3 Sekunden eben diese Nerven versagen. Den zweiten Freiwurf setzt der Ex-Wulfener extra auf den Ring, um mit einem Offensivrebound und folgenden Korb noch die Verlängerung zu erzwingen. Aber der Versuch missglückt – Gary Johnson hatte bis auf den ausgefoulten Thorben Vadder (Riesen-Defensivleistung gegen Dijon Smith) alle Großen aufs Feld geschickt. Und Nils Peters holt den Rebound. Bestnoten verdiente sich beim BSV aber auch Lukas van Buer, der drei Hakenwürfe versenkte und zweimal spektakulär blockte. Zweistellig scorten bei den Wölfen neben Bryant Allen auch noch Hendrik Bellscheidt und Jonas Kleinert. Sieggaranten waren aber auch Steffen Piechotta und Nils Peters, die bei den besten BSV-Phasen auf dem Feld standen. Auch Tim Terboven ackerte gegen Dijon Smith unermüdlich.

Hertens Trainer Cedric Hüsken hatte in Wulfen auf Lennart Weichsel, Fabio Galiano und Robin Pflüger verzichten müssen. Im letzten Viertel knickte dann auch noch Semir Albinovic um – er war bis dahin Topscorer der Löwen. Das war vielleicht der entscheidende Faktor für Wulfen, das auf die Rückkehr seines Trios Haucke/Winck/Ajagbe beim nächsten schweren Auswärtsspiel in Grevenbroich hofft. Die Elephants stoppten Samstag die acht Spiele dauernde Siegesserie der Dragons Rhöndorf und sorgten für ein Ausrufezeichen. Herten spielt Samstag in Recklinghausen sein nächstes Derby, Wulfen erwartet am 4. Januar Citybasket Recklinghausen zum Kreisderby in der Gesamtschulhalle Wulfen.


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Wir bedanken uns bei allen Teams und Verantwortlichen, die Spielberichte und Fotos zur Verfügung stellen.

Bildmaterial zur Verfügung gestellt von RheinStars Köln, Foto von Gero Müller-Laschet. Dankeschön.