Spielbetrieb

Die Basketball-Regionalliga der Damen erwartet zum anstehenden letzten Spieltag ein spannendes Saison-Finale der besonderen Art. Dabei geht es weder um die Meisterschaft, noch um den Aufstieg, sondern vielmehr um das nackte Überleben in der Liga.

Durch die Ereignisse des vorletzten Spieltags sind rein rechnerisch noch immer vier Teams vom Abstieg-Gespenst bedroht und sind daher am kommenden Wochenende zum Siegen verdammt. Bisher steht lediglich die letztplatzierte Reserve der New Basket Oberhausen als sicherer Absteiger fest. Die junge Mannschaft musste sich am Sonntag dem TSV Hagen nach hartem Kampf mit 63:67 geschlagen geben und ist damit nicht mehr in der Lage das rettende Ufer zu erreichen. Nach aktuellem Stand der Dinge müssen aber mindestens zwei Mannschafen den Gang in die Oberliga antreten, weshalb der Kampf im Tabellenkeller weiterhin spannend bleibt.

Neue Hoffnung haben dabei wieder die Damen des Hürther BC geschöpft. Noch vor zwei Wochen schien der Abstieg nach der knappen Niederlage gegen die Köln 99ers bereits besiegelt zu sein, doch durch einen 52:49 (24:28)-Auswärtssieg gegen die ebenfalls abstiegsgefährdete BG Dorsten sowie die Ausrutscher der Konkurrenz besteht nun wieder die realistische Möglichkeit, kommendes Wochenende den Klassenerhalt vor heimischem Publikum gegen den TSV Hagen doch noch möglich zu machen. Gegen Dorsten überzeugte die Mannschaft von Trainer Tobias Köhler dabei mit den Tugenden, die im Abstiegskampf besonders gefragt sind: Kampfgeist und Aufopferungsbereitschaft. Denn nach einer zunächst ausgeglichenen ersten Halbzeit standen die Vorzeichen der Gäste zu Beginn des vierten Viertels denkbar schlecht. Obwohl die heimische BG mit nur sieben Spielerinnen angetreten war, zeigte die Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt eine deutliche 47:39-Führung der Hausherrinnen an und die Niederlage des HBC schien bereits besiegelt. In den folgenden neun Minuten gestatteten die Hürtherinnen ihren Gegenspielerinnen durch bedingungslosen Einsatz in der Verteidigung allerdings nur noch zwei magere Punkte und schafften damit die schon nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Trotz des Sieges belegt der HBC zwar mit Rang elf noch immer den vorletzten Platz in der Tabelle, mit einem weiteren Erfolg am Wochenende und einem Patzer von nur einem der besser platzierten Konkurrenten kann der Klassenerhalt aber noch immer realisiert werden.

Derweil verpasste es der TV Hörde den vorzeitigen Klassenerhalt klar zu machen. Im Heimspiel gegen den Rhöndorfer TV unterlag der TVH mit 62:72 (34:26) und liegt damit mit 14 Punkten nur auf Grund des gewonnen direkten Vergleichs vor Hürth auf dem zehnten Tabellenplatz. Dabei lief zunächst alles nach Plan für die Mannschaft um Trainerin Uta Cymbrowski. Nach einer verschlafenen Anfangsphase stellte sich Hörde immer besser auf die aggressive Spielweise der Gäste ein und erkämpfte sich so bis zur Halbzeit eine komfortable Acht-Punkte-Führung. Entscheidenden Anteil daran hatte der zweite Spielabschnitt, in dem den Rhöndorfer Damen gegen die gut organisierte Verteidigung der Gastgerberinnen nur sieben Punkte gelangen. Nach dem Seitenwechsel brach die bis dahin geordnete Spielweise des TVH aber plötzlich völlig zusammen. Bedingt durch zahlreiche Ballverluste und überhastete Abschlüsse schrumpfte der Vorsprung zunehmend, bis Rhöndorf in der 28. Minute schließlich zum 42:42 ausgleichen konnte. Auch das letzte Viertel sollte keine Besserung bringen. Hörde agierte weiterhin viel zu hektisch und nervös und wurde von den immer besser aufspielenden Gästen in den finalen zehn Minuten mit 28:18 förmlich überrannt. Am letzten Spieltag muss der TVH nun ausgerechnet gegen den Tabellen-Zweiten aus Opladen ran und steht damit im Kampf um den Klassenerhalt vor einer schweren Aufgabe.

Die besten Karten für den Verbleib in der Liga weisen hingegen momentan die BG Dorsten und die Zweitbesetzung des Herner TC aus. Zwar verloren beide Teams ihre Partien am Wochenende (Herne unterlag der Reserve der BBZ Opladen mit 43:62), doch mit jeweils 16 Punkten weisen die beiden Kontrahenten noch immer zwei Punkte mehr auf, als die Konkurrenz aus Hürth und Hörde. Sollten nun aber die beiden zuletzt genannten am kommenden Spieltag erfolgreich sein und gleichzeitig Dorsten und Herne verlieren, droht zur Bestimmung des letzten Absteigers ein komplizierter Vierer-Vergleich, bei dem die Bilanzen der Teams gegeneinander aufgerechnet würden.

Deutlich entspannter geht es dagegen bereits seit Wochen an der Tabellenspitze zu. Der Spitzenreiter und designierte Meister aus Köln setzte sich am Wochenende im letzten Auswärtsspiel der Saison mit 59:45 gegen den TV Bensberg durch und verbesserte seine beeindruckende Bilanz auf 19 Siege bei nur zwei Niederlagen.

Auch das Aufeinandertreffen VSTV Wuppertal gegen den Barmer TV bot aus sportlicher Sicht lediglich auf Grund des Derbycharakters Spannung. In einer sehr körperbetonten Partie setzten sich die Gäste dank einer couragierten Leistung mit 66:56 (31:31) durch und festigten in der Tabelle damit Rang fünf. Auffälligste Spielerin auf Seiten des Aufsteigers war dabei die ehemalige VSTV-Spielerin Franzi Goessmann, die für die Gäste 20 Punkte erzielte. (maGro/ff)

 

Damen Regionalliga, 21. Spieltag:
TV Bensberg - SG Köln 99ers 59:45
BG Dorsten – Hürther BC 49:52 (24:28)
TV Hörde – Rhöndorfer TV 62:71 (34:26)
TSV Hagen – New Basket Oberhausen II 67:63
VSTV Wuppertal – Barmer TV 56:66 (31:31)
Herner TC II – BBZ Opladen II 43:62

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