Der Westdeutsche Basketball-Verband hat beim WBV-Finalturnier der Männer Ü40 erstmals den elektronischen Spielberichtsbogen (eSBB) auf Basis der Software nbn23 getestet. Lothar Drewniok, WBV-Vizepräsident für Spielbetrieb und Sportorganisation, erläutert im eSBB-Interview die ersten Erkenntnisse.

Wie ist der erste Eindruck des eSBB? Ist die Software fit für die Praxis?

Lothar Drewniok: Die Tests sind wirklich sehr gut gelaufen. Dank der vielen Tester konnten wir einen guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit von nbn23 gewinnen. Die Software ist reif für den Live-Einsatz und gerade auch für die unteren Ligen tauglich. Und genau für diese Spielklassen wollen wir ja gerade eine Alternative bieten.

Wie bewerten die Tester die Bedienungsfreundlichkeit des eSSB?

Lothar Drewniok: Das System lässt sich erstaunlich intuitiv bedienen. Bereits nach wenigen Minuten waren die Tester – und ich auch – mit dem System vertraut und konnten loslegen. Insbesondere das Notieren von Körben und Fouls geht wesentlich schneller als auf dem normalen SBB. Erfahrene Anschreiber brauchen maximal ein Spiel Eingewöhnungszeit.

Wird der Papier-SBB nun abgeschafft?

Lothar Drewniok: Jeder Verein kann selbst entscheiden, ob er auf den papierlosen eSSB umsteigt oder lieber weiter den klassischen Papier-SSB einsetzen möchte – das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich. Ich halte überhaupt nichts davon, dass der eSBB den Vereinen aufgezwungen wird. Der Wechsel vom Papier-SBB zum eSBB ist ein großer technologischer Schritt, für den sich jeder Verein so viel Zeit nehmen soll, wie er braucht. Die Verantwortlichen sollen sich erst mit der Technologie vertraut machen und dann den Nutzen für sich bewerten.

Worin liegen die Vorteile des eSBB?

Lothar Drewniok: Durch die Anbindung des eSBB an TeamSL wird es so gut wie keine Spielverlustwertungen wegen fehlender Einsatzberechtigung mehr geben, da auf dem eSBB nur die Spieler eingetragen werden können, die in TeamSL für die jeweilige Mannschaft gemeldet sind. Gerade zu Beginn einer Saison ist das eine wesentliche Erleichterung für die Vereine.

Wie sehen die weiteren Planungen in Sachen eSBB aus?

Lothar Drewniok: Wir wollen das Thema voranbringen und schauen, ob aus dem momentanen Bummelzug ein zukünftiger Express werden kann.  WBV-Präsident Uwe J. Plonka wird auf der kommenden Tagung der Landesverbände mit dem DBB von unseren Erfahrungen berichten. Ich selbst werde das Thema in den zuständigen DBB-Kommissionen vortragen. Bei den Gesprächen mit dem DBB wird es neben der technischen Umsetzung vor allem um die Frage der Finanzierung gehen. Eine Umstellung auf den eSBB ist in meinen Augen nur dann sinnvoll, wenn keine großen finanziellen Belastungen für die Vereine entstehen. Hier müssen wir zusammen mit dem DBB kreative Modelle entwickeln.