Das Coronavirus hat den Sport voll im Griff. Die schönste Nebensache der Welt findet quasi nicht mehr statt. Das gilt auch für den Basketball in Nordrhein-Westfalen. Die Hallen sind zu, die Courts draußen gesperrt. Der Westdeutsche Basketball-Verband hat den Spielbetrieb beendet. Präsident Uwe J. Plonka zu den Hintergründen und den Aussichten.

Uwe, der WBV hat den Spielbetrieb eingestellt. Wie geht´s weiter?

Wir haben bis zuletzt gehofft, den Spielbetrieb nach Ostern wieder aufnehmen zu können, aber es gibt jetzt schon Kommunen die klar sagen, dass die Turnhallen erst nach den Sommerferien wieder geöffnet werden. Die Entscheidung war unvermeidlich.

Was bedeutet das für die Ligen und Teams?

Wir nehmen im Seniorenbereich die Tabellen des letzten ausgetragenen Spieltages als verbindliche Abschlusstabellen. Bei Härtefällen ist der Verband offen für Gespräche. Teams, die u. U. noch den Aufstieg hätten schaffen können und aufsteigen möchten, können eine Wildcard beantragen. In der nächsten Saison gibt es dann in der einen oder anderen Liga eben mehr Spiele.

Wieso wartet der WBV einfach nicht noch ein bisschen?

Wir stehen unter Zeitdruck. Spätestens im Mai muss die Einteilung der Ligen für die neue Saison erfolgen. Deshalb können wir nicht mehr vor oder sogar noch nach den Sommerferien spielen. Das kriegen wir einfach nicht mehr hin.

Was ist mit den Jugendligen?

Die Jugendligen werden mit den aktuellen Tabellen als Abschlusstabellen geführt. Die Ligeneinteilung für 2020/2021 wird komplett über die Ranglisten durchgeführt.

Die Finals im WBV Pokal sind ebenfalls ausgesetzt. Gibt es hier schon Überlegungen, die Partien zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen?

Wir werden noch Gespräche mit den Pokalfinalisten bei den Damen und Herren führen, ob wir die Finals vielleicht doch noch im Sommer austragen können. Das ist der einzige Punkt, den wir offen gelassen haben.

Welche Folgen hat der fehlende Spielbetrieb für die Basketballvereine in NRW?

Für das Jahr 2020 sehe ich nur, dass wir da irgendwie durchkommen müssen und hoffentlich keine Vereine verlieren. Viele Vereine brauchen den Spielbetrieb und die zusätzlichen Einnahmen, da sie nur von den Mitgliedsbeiträgen alleine nicht leben können. Wir appellieren natürlich an alle Mitglieder, ihren Vereinen treu zu bleiben, da diese dringend auf die Mitgliedsbeiträge angewiesen sind, um diese Krise überstehen zu können. Ich befürchte aber, dass einige Vereine das langfristig nicht durchhalten.

Der WBV hat satzungsgemäß zum ordentlichen Verbandstag und zum ordentlichen Jugendtag am 26. April nach Köln eingeladen. Der Termin dürfte kaum zu halten sein.

Wir werden hier am 27.03. eine Entscheidung treffen, ob beides stattfindet oder nicht bzw. verschoben wird. Wenn, dann wird ganz spät in den Herbst hinein verschoben. Gleichermaßen die NRW-Tour. Hier wird die Entscheidung am Ende der Osterferien getroffen. Wir sind der Veranstalter, aber wir benötigen ja die Vereine vor Ort. Wenn weiter ein Versammlungsverbot gilt, dann müssen wir die Tour, die ja immer mehrere Hundert Zuschauer hat, in enger Abstimmung mit den Behörden, absagen. Spätestens nach Ostern werden wir eine grundsätzliche Entscheidung treffen.

Macht es momentan Sinn, überhaupt etwas zu planen?

Wir wollen in der nächsten Woche, der Termin steht noch nicht genau fest, alle Präsidiumsmitglieder, Kreisvorsitzende und Vereine zu einer Telefonkonferenz einladen. Kommunikation und Information ist in der aktuellen Lage besonders wichtig. Unsere Mitglieder sollten auch regelmäßig auf unsere Homepage www.basketball.nrw schauen. Sobald es etwas neues gibt, werden wir es hier online stellen.

Helfen sie mit, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor dem Coronavirus im Alltag und im Miteinander enthalten wichtige Tipps, wie sie sich und andere schützen.


Das Interview führte Rüdiger Tillmann.