Viele Sportverbände kämpfen gegen sinkende Mitgliederzahlen – nicht so der Westdeutsche Basketball-Verband. Für Präsident Uwe J. Plonka eine Mammutaufgabe, die er gerne gemeinsam mit seinen Präsidiumskollegen auch nach dem Verbandstag am 8. Juli 2018 weiterhin lösen möchte.

Herr Plonka, immer mehr Menschen spielen Basketball. Eigentlich doch ein Grund zur Freude.
Unser Spielbetrieb wird größer, wie organisieren wir das? Das wird eine echte Herausforderung. Wir haben momentan allgemein im Basketball steigende Mitgliederzahlen, und auch der WBV hat steigende Mitgliederzahlen, insbesondere im Jugendbereich. Wir haben deutschlandweit im Grunde genommen den größten Jugendbereich.

… das zeigt sich auch im Spielbetrieb.
Wir haben kompletten Spielbetrieb, durchgängig von U10 bis U18, das hat kein anderer Landesverband, das hat nur der WBV. Also, das ist sicherlich eine tolle Geschichte und das gilt es zu stabilisieren, weil irgendwann werden alle die vielen U10-, U12- und U14-Mannschaften U16- und U18-Teams.

Stichwort „Pyramidensystem“ – das System soll insgesamt flexibler werden.
Das Pyramidensystem im Seniorenbereich ist reformbedürftig. Wir fangen jetzt bei den Damen in den unteren Spielklassen an. Wir müssen das System im Sinne eines attraktiven Spielbetriebs straffen.

Was hat es mit den „weißen Flecken“ auf sich?
Diese Flecken sind für mich schon immer eine Herausforderung gewesen. Wir sind ja, das hat man auf den Regionalkonferenzen gesehen, basketballtechnisch sehr stark in Ballungsgebieten aktiv, in ländlichen Flächen teilweise eher nicht. Da müssen wir überlegen, ob wir bei der konventionellen Art des Basketballs bleiben können.

Was wäre die Alternative?
Die neue Sportart 3x3, das wäre eine Möglichkeit. Jetzt wo 3x3 olympisch wird und erstmals in Tokio auf dem Programm steht. Wir müssen als Landesverband schauen, was wir hier auf den Weg bringen können, aber ich sehe hier große Chancen. Die NRW-Streetbasketball-Tour, die in diesem Jahr 25. Jubiläum feiert, zeigt, wie viel Potenzial in 3x3 steckt.

… und dann gibt es noch ein Thema, das Ihnen persönlich ganz wichtig ist und auch im Falle Ihrer Wiederwahl ganz oben auf der Prioritätenliste stehen würde.
Ehrenamt. Wie schaffen wir es, mehr Menschen für ein Ehrenamt im WBV zu begeistern. Ohne die vielen freiwilligen Helfer würde der Basketball in NRW ganz schön traurig vor sich hinspielen. In meiner Amtszeit habe ich den Tag des Ehrenamtes im WBV eingeführt, an dem wir alle Ehrenamtler zum Grillen einladen und einfach DANKE sagen. Danke für unzählige Stunden freiwilliger Arbeit für den Basketball. In diesem Jahr findet der Tag des Ehrenamtes am 8. September in Dortmund statt.

Wo wir gerade beim Thema „Freiwilligkeit“ sind. Hier gibt es noch eine gute Nachricht.
Der WBV wird Koordinierungsstelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) – wir sind vom LSB gebeten worden, diese Aufgabe zu übernehmen, und wir übernehmen sie. Das bedeutet, dass wir Vereine, die FSJler Stellen schaffen möchten oder schon FJSler beschäftigen, unterstützen. Dazu wird der WBV eine zusätzliche Halbtagsstelle einrichten.

Langeweile gibt es im WBV eher nicht?
Wenn wir eins nicht haben, dann ist es Langeweile. Es gibt in der Tat noch viel zu tun und ich hoffe, dass mich die Mitglieder des WBV für ein zweite Amtszeit wählen, damit ich als Präsident tatkräftig an der Zukunft des WBV mitwirken darf.

Zu wenige Schiedsrichter, zu wenige Frauen und immer weniger Ehrenamtliche. Zentrale Themen des Westdeutschen Basketball-Verbandes, die Präsident Uwe J. Plonka in einer zweiten Amtszeit gerne angehen möchte. Wie? – Das lesen Sie Im vierten Teil des Interviews im Vorfeld des Verbandstages in Kürze hier auf der Website des Westdeutschen Basketball-Verbands.


Interviewserie mit WBV-Präsident Uwe J. Plonka
im Vorfeld des Verbandstags am 8. Juli 2018 in Münster

Teil 1: Zweite Amtszeit: Präsident Uwe J. Plonka steht bereit

Teil 2: Präsidentenjob: 75 von 100 Aufgaben erledigt

Teil 3: Es gibt noch viel zu tun: Packen wir es weiter an! (…)