Verband

210911 wbv uwe verbandstag

Impfnachweise, Test, Masken, Hygienemaßnahmen – Corona hat den Basketball nach wie vor fest im Griff.

Die gute Nachricht: Der Spielbetrieb läuft, auch wenn nicht immer alle Spiele aufgrund von Infektionen stattfinden können.

Die schlechte Nachricht: Die Kritik an den Corona-Regeln auch von außen und von sogenannten Corona-Leugnern im WBV wird immer skurriler.

WBV-Präsident Uwe J. Plonka richtet klare Worte an alle Basketballer*innen.

Uwe, dich erreicht viel Kritik zu den Corona-Regeln in den Ausschreibungen zum Spielbetrieb, und die ist nicht immer freundlich – um es noch nett auszudrücken.

Leider erhalten wir keine konstruktive Kritik, sondern ausschließlich unreflektiertes „Gemeckere“. Dabei kommt es auch zu persönlichen Anfeindungen, beispielsweise gegen die Leiterin unserer Geschäftsstelle. Ihr und dem Präsidium wurde unter anderem persönlich vorgeworfen „Methoden aus dem dritten Reich“ einzusetzen. Unsere Geschäftsstellenleiterin veröffentlicht nur unsere Mitteilungen.

Damit ist ganz klar eine Grenze überschritten, sodass ich mich gezwungen sehe, mich an die breite Öffentlichkeit des Verbands zu wenden. Ich muss meine Mitarbeiter*innen, auch die vielen Ehrenamtlichen im Verband, vor solchen Vorwürfen schützen. Zudem wird in sozialen Medien dazu aufgefordert, direkt und unreflektiert die Serviceadresse des Verbandes anzuschreiben. Bei allem Verständnis für Kritik und möglicherweise auch andere Sichtweisen, DAS geht einfach nicht!


Gibt es denn gar keine konstruktive Kritik?

Im Grunde lautet der mehrheitliche Tenor nur „Das geht nicht, weil…“. Neu ist, dass uns nicht die Vereine, sondern Eltern von Kindern aus diversen Vereinen anschreiben. In diesen Fällen gehen wir jetzt dazu über diese aufzufordern, sich direkt an ihre Vereine zu wenden. Als Verband sind wir selbstverständlich für unsere Vereine verantwortlich. Wir sind aber nicht für die Eltern oder Großeltern der Kinder sämtlicher Vereine zuständig. Teilweise antworten wir als Präsidium oder ich persönlich, aber wir stoßen an Grenzen als Ehrenamtliche.


Du möchtest einiges zur Ausschreibung klarstellen.

Als Verband orientieren wir uns in Sachen „Ausschreibung“ ausschließlich an der Gesundheit der Menschen. Leider hören wir Meinungen, die sich unserer Ausschreibung nicht anschließen möchten und unterstellen, wir würden gerade Kinder ausschließen. Wir schließen natürlich überhaupt niemanden aus. Sie behaupten, wir würden durch unsere Ausschreibung Zwang ausüben. Das tun wir natürlich auch nicht. Wir schützen mit der Ausschreibung ja nicht nur Spielerinnen und Spieler, wir schützen die Tische, die Besucher, die Schiedsrichter. Wir müssen auf alle Rücksicht nehmen. Das große Problem ist, dass die Personen, die sich beschweren, unsere Informationen und die geänderten Ausschreibungen gar nicht lesen und wenn sie darauf angesprochen werden, antworten sie, dass sie dafür keine Zeit haben.


Gibt es überhaupt kein positives Feedback zum Corona-Management des WBV?

Schreiben tun es wenige. Es gibt ein paar wenige Vereine, die auch mal schreiben, dass sie um unsere schwierige Situation wissen und finden, dass wir als Präsidium einen guten Job machen. Leider kommt das aber immer seltener vor. In der Regel kommt Feedback wie „Das hättet Ihr so nicht machen dürfen.“, „Das hättet Ihr anders machen müssen.“, „Die Ausschreibung hätte anders aussehen müssen.“… Übersehen wird da vollständig, dass wir keine Wahl haben. Wir müssen die Vorgaben der aktuellen Gesetzeslage erfüllen. Gerade im Jugendbereich müssen wir besondere Vorsicht walten lassen. Die Menschen vergessen, dass wir eine Kontaktsportart betreiben, die in Sporthallen stattfindet.


Wie bewertest du die aktuelle Situation für den Spielbetrieb unter den hohen Infektionszahlen?

Ich bin froh und dankbar, dass wir trotz einiger Ausfälle und Spielverlegungen spielen können. Unsere Maßnahmen greifen. Dafür erhalten wir viel Lob vom Spitzenverband, der die Übersicht über alle Landesverbände hat. Der DBB hat genau mitbekommen, dass es viele Verbände gibt, in denen überhaupt nicht gespielt wurde. Auch der Landessportbund bescheinigt uns als Sportfachverband in Nordrhein-Westfalen, dass wir das gut und umsichtig machen.


Glaubst du, dass der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann?

Wir sehen aktuell, dass trotz stetig steigender Infektionszahlen, die Lage in den Krankenhäusern ruhig bleibt. Die Politik reagiert entsprechend und deshalb werden wir, solange es möglich ist, den Spielbetrieb aufrechterhalten. Wir werden wahrscheinlich, aufgrund der besonderen Situation, den Spielbetrieb bis zum 30.06. verlängern, dann bekommen wir auch viele Nachholspiele und die Saison hin. Mit der Verlängerung in die wärmere Jahreszeit hoffen wir natürlich auch auf niedrigere Inzidenzen. Vermutlich wird die Politik um eine allgemeine Impflicht nicht herumkommen. Leider gibt es immer noch viele Ungeimpfte und die Zahlen steigen auch nicht wie gewünscht. Das macht mir große Sorgen für unsere Sportart.


Was möchtest du den Basketballer*innen und Vereinen im WBV abschließend mit auf den Weg geben?

Ich möchte den Basketballer*innen sagen, dass wir heilfroh sein können, dass wir nach den vielen Monaten und Wochen geschlossener Hallen, in denen nicht einmal trainiert, geschweige denn gespielt werden konnte, wieder einen Spielbetrieb haben. Wir haben alles getan, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, denn das ist der Auftrag eines Sportfachverbandes. Wir spielen Basketball und wir sollten alles tun, das zu ermöglichen. Dabei zwingen wir ja niemanden. Wenn Vereine oder Mannschaften es nicht hinbekommen, haben sie seit Monaten die Möglichkeit, Spiele zu verschieben, sich mit ihren Partnern zu einigen. Dafür haben wir volles Verständnis. Wir sind ständig in Kontakt mit Staatskanzlei, LSB und Gesundheitsbehörden, um immer angemessene Entscheidungen für alle zu treffen. Meine Bitte wäre es, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und so gemeinschaftlich ein Signal für den Basketball senden. Irgendwann haben wir diese Pandemie hinter uns und können hoffentlich befreiter und freudig unserem Sport uneingeschränkt wieder nachgehen.


Das Interview führte Rüdiger Tillmann, Pressesprecher des Westdeutschen Basketball-Verbands

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